Fundamentale Nachricht
13:43 Uhr, 20.06.2018

Europäische Firmen fühlen sich in China stark benachteiligt

Viele europäische Firmen machen inzwischen einen Großteil ihres Geschäfts in China. Doch sie fühlen sich dort mehrheitlich nicht gerecht behandelt. Die Volksrepublik bleibe eine der restriktivsten Volkswirtschaften der Welt, heißt es in einer Studie der Europäischen Handelskammer in Peking.

Peking (Godmode-Trader.de) - Nach amerikanischen Unternehmen berichten nun auch Firmen aus Europa, dass das Umfeld in China schwierig bleibt und sie sich nach wie vor stark benachteiligt fühlen. Die Volksrepublik bleibe eine der restriktivsten Volkswirtschaften der Welt, heißt es in einer Studie der Europäischen Handelskammer in Peking. Zahlreichen Regeln, deren einseitige Durchsetzung sowie Beschränkungen bei der Internet-Nutzung stellten Hindernisse dar. „Eine große Mehrheit sagt, dass sie noch immer keine Öffnung sieht“, so Kammerpräsident Mats Harborn anlässlich der Präsentation der Studie: „Wir sehen in diesem Bereich nicht so viel Fortschritt, wie wir es uns erhofft hatten.“

62 Prozent der befragten Unternehmen aus Europa gaben in der Erhebung demnach an, sie hätten das Gefühl, dass chinesische Firmen in Europa besser behandelt würden als umgekehrt europäische Unternehmen in China. Darüber hinaus hätten es chinesische Firmen leichter, in Europa Übernahmen zu tätigen. Laut der Beratungsfirma EY haben Investoren aus der Volksrepublik 2017 die Rekordsumme von fast 13,7 Milliarden Dollar für Firmenübernahmen und -beteiligungen in Deutschland ausgegeben. Der Bundesrat will nun ein Veto gegen chinesische Übernahmen erleichtern.

Angesichts der voranschreitenden technologischen Aufholjagd des Landes fühlen sich die Europäer vor dem Hintergrund der Ungleichbehandlung fast schon in ihrer Existenz bedroht. Ein neuer Höchstwert von 60 Prozent der befragten Firmen gab demnach an, dass sie ihre chinesischen Konkurrenten mittlerweile als genauso innovativ oder sogar innovativer wahrnehmen würden.

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Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

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