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10:45 Uhr, 13.02.2017

Europäische Aktien: Kurspotenzial noch nicht ausgereizt

Die aktuelle Berichtssaison zum vierten Quartal 2016 dürfte Raiffeisen-Finanzanalyst Christian Hinterwallner zufolge die stärkste europäische Berichtssaison seit mehreren Jahren werden.

Erwähnte Instrumente

  • EURO STOXX 50
    ISIN: EU0009658145Kopiert
    Kursstand: 3.275,00 Pkt (Deutsche Bank Indikation) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung

Wien (GodmodeTrader.de) - An den internationalen Aktienmärkten ging es zuletzt mangels wichtiger Wirtschaftsdaten etwas ruhiger zu. Dadurch rückten die Unternehmensberichte zum vierten Quartal noch stärker in den Fokus. Hier kann auch für die europäische Berichtssaison mittlerweile ein Zwischenresümee gezogen werden, wie Raiffeisen-Finanzanalyst Christian Hinterwallner im wöchentlichen „Marktausblick“ schreibt.

Bislang hätten etwas mehr als ein Viertel der im STOXX Europe 600 notierten Unternehmen ihr Zahlenwerk vorgelegt. Gemäß Bloomberg hätten bislang 50 Prozent der Unternehmen die in sie gestellten Gewinnerwartungen übertreffen können. Auffällig sei gewesen, dass jene Titel, die über den Erwartungen berichteten, in einem deutlich höheren Ausmaß positiv überraschen konnten als die enttäuschenden Unternehmen. Solcherart zeichne sich die stärkste europäische Berichtssaison seit mehreren Jahren ab, heißt es weiter.

„Überhaupt erwarten wir uns aus der Thematik ‚Gewinnwachstum‘ weitere Unterstützung im Jahresverlauf, da nach einem durchwachsenen Jahr 2016 heuer sämtliche große Aktienregionen wieder auf nennenswerte Zuwachsraten bei den Profiten zusteuern. Das spiegelt sich auch in den Gewinnrevisionen für den MSCI World wider, die nunmehr den zweiten Monat in Folge positiv ausfielen. In puncto Gewinnentwicklung könnten aber auch die Steuerpläne der Trump-Administration/Republikaner für Überraschungen sorgen. Der neue US-Präsident kündigte hier jüngst ‚phänomenale Neuigkeiten‘ für die nächsten Wochen an“, so Hinterwallner.

Hinter den Kulissen würden aktuell zahlreiche Änderungen debattiert. Positiv wirken würden die in Aussicht gestellte Senkung des Steuersatzes und die volle steuerliche Abschreibungsfähigkeit von Investitionen im ersten Jahr. Im Raum stünden aber auch das Ende der steuerlichen Abzugsfähigkeit von Fremdkapitalzinsen oder die Änderung der Steuerbemessungsgrundlage auf lediglich heimische Umsätze und Kosten. Insbesondere die letzte Idee könnte größere Wellen schlagen, heißt es weiter.

„Weiteren Rückenwind für die Aktienmärkte sehen wir auch durch die erwartete starke Konjunkturentwicklung. Festzustellen ist aber ebenso, dass die zuletzt überwiegend ‚bullishen‘ Daten nicht ohne Auswirkung auf die Stimmung waren. So zeigt eine der von uns beobachteten Sentimentumfragen das höchste Maß an Optimismus seit Ende 2012 an. Ein hohes Maß an Zuversicht signalisieren ebenso die Volatilitätsindizes. Außerdem haben die Bewertungen durch die Kursanstiege des letzten halben Jahres deutlich angezogen. In Summe wird daher unserer Meinung nach die Luft für weitere Kursanstiege dünner. Auf die kurze Sicht sehen wir das Kurspotenzial aber noch nicht ganz ausgereizt“, so Hinterwallner.

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Über den Experten

Tomke Hansmann
Tomke Hansmann
Redakteurin

Nach ihrem Studium und einer anschließenden journalistischen Ausbildung arbeitet Tomke Hansmann seit dem Jahr 2000 im Umfeld Börse, zunächst als Online-Wirtschaftsredakteurin. Nach einem kurzen Abstecher in den Printjournalismus bei einer Medien-/PR-Agentur war sie von 2004 bis 2010 als Devisenanalystin im Research bei einer Wertpapierhandelsbank beschäftigt. Seitdem ist Tomke Hansmann freiberuflich als Wirtschafts- und Börsenjournalistin für Online-Medien tätig. Ihre Schwerpunkte sind Marktberichte und -kommentare sowie News und Analysen (fundamental und charttechnisch) zu Devisen, Rohstoffen und US-Aktien.

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