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10:56 Uhr, 22.01.2013

Europäische Aktien: Geringes Wachstum trennt Spreu vom Weizen

London (BoerseGo.de) - In den aktuellen Weekly Manager Views, den Marktkommentaren der Investmentmanager von GAM zur wirtschaftlichen Situation in ausgesuchten Märkten und Regionen, dämpft Gianmarco Mondani, Chief Investment Officer von GAM Investment Management Lugano und verantwortlicher Fondsmanager des World Invest Absolute Return, die Erwartungen an viele europäische Aktien in diesem Jahr.

Mondani geht für 2013 von einer ähnlichen Situation wie 2012 aus: Aufgrund des gedämpften weltweiten Wirtschaftswachstums erwartet der Fondsmanager, statt einer von vielen Analysten prognostizierten Gewinnzunahme von durchschnittlich neun Prozent für dieses Jahr eher null Prozent; 2012 hatten Marktexperten zu Jahresbeginn zwölf Prozent im Durchschnitt geschätzt, um den tatsächlichen Wert zum Jahresende auf minus vier Prozent korrigieren zu müssen. Dieses schwierige Umfeld werde sich auch in diesem Jahr über alle Branchen fortsetzen und dabei helfen, bei europäischen Aktien die Spreu vom Weizen zu trennen: Auf der einen Seite stünden die starken Firmen, die Gewinne unabhängig von den makroökonomischen Gegebenheiten erwirtschaften und Analystenmeinungen übertreffen könnten. Auf der anderen Seite gebe es die schwachen Unternehmen, die mit den Marktbedingungen nicht zurecht kämen und Verluste aufwiesen.

Zu den starken Firmen auf seiner Kaufliste („long book“) zählt Mondani derzeit unter anderem das Finanzhaus Prudential, dessen Kurs 2012 um fast 40 Prozent gestiegen sei, nicht zuletzt dank eines starken Wachstums in Asien. Auch das Luxus-Lederwaren- und Modeunternehmen Prada (2012: plus 110 Prozent), der Verpackungshersteller Smurfit Kappa, die Fluglinie easyJet (jeweils fast 100 Prozent), der Konsumgüterproduzent BIC (plus 40 Prozent) und der Halbleiterhersteller Austriamicrosystems (plus 160 Prozent) zählen zu Mondanis Positionen. Auf der Verkaufsliste („short book“) sieht er Firmen mit strukturellen Schwierigkeiten aufgrund von Überkapazitäten und starkem Wettbewerb; dazu gehören für Mondani Bau- und Raffinerieunternehmen, ein paar italienische Banken und eine Reihe von Medienfirmen.

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Über den Experten

Tomke Hansmann
Tomke Hansmann
Redakteurin

Nach ihrem Studium und einer anschließenden journalistischen Ausbildung arbeitet Tomke Hansmann seit dem Jahr 2000 im Umfeld Börse, zunächst als Online-Wirtschaftsredakteurin. Nach einem kurzen Abstecher in den Printjournalismus bei einer Medien-/PR-Agentur war sie von 2004 bis 2010 als Devisenanalystin im Research bei einer Wertpapierhandelsbank beschäftigt. Seitdem ist Tomke Hansmann freiberuflich als Wirtschafts- und Börsenjournalistin für Online-Medien tätig. Ihre Schwerpunkte sind Marktberichte und -kommentare sowie News und Analysen (fundamental und charttechnisch) zu Devisen, Rohstoffen und US-Aktien.

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