Fundamentale Nachricht
08:21 Uhr, 07.10.2019

Europa: Gefahr einer Rezession

Die in dieser Woche anstehenden Daten aus der deutschen Industrie dürften Ostrum-Chefvolkswirt Philippe Waechter zufolge die Gefahr einer Rezession in Europa verdeutlichen.

Paris (GodmodeTrader.de) - Der für seine Volatilität berüchtigte Börsenmonat Oktober beginnt seine erste Woche mit einer Reihe von Konjunkturzahlen, wie Philippe Waechter, Chefvolkswirt des französischen Investmenthauses Ostrum Asset Management, in seiner aktuellen Wochenvorschau schreibt.

„Bereits am Montag werden die Auftragseingänge für die deutsche Industrie im August veröffentlicht, am Dienstag kommen die Zahlen für die industrielle Produktion in Deutschland und Spanien sowie am Donnerstag die für Frankreich, Italien und UK. Auch in Spanien lagen die Markit-Umfrageergebnisse im September zum vierten Mal hintereinander unter der Schwelle von 50. In Übereinstimmung damit hat die Bank von Spanien in der vergangenen Woche ihre Prognosen für 2019 bis 2021 aufgrund der sich verschlechternden globalen Rahmenbedingungen nach unten korrigiert“, so Waechter.

In Großbritannien sei die Markit-Umfrage mit 48,3 im September seit Mai letzten Jahres negativ. Frankreich sei das einzige große Land mit einer positiven Dynamik im verarbeitenden Gewerbe. Die INSEE-Umfrage und die Markit-Umfrage zeigten keinen Einbruch im verarbeitenden Gewerbe. Dies habe positive Auswirkungen auf die Beschäftigung im verarbeitenden Gewerbe und führe zu einer autonomeren Dynamik für die französische Wirtschaft, heißt es weiter.

„In Deutschland hingegen erwarten wir, dass die neuen Zahlen die Gefahr einer Rezession in Europa widerspiegeln und verdeutlichen. Deutschland war in jüngster Zeit schwach, und Unternehmensumfragen im Sommer und im September bestätigen die Möglichkeit einer recht tiefen Rezession in Deutschland. Eine wichtige Kennzahl, um diese Dynamik zu verstehen, sind die Exporte in Deutschland. Die Handelsbilanz wird am 10. Oktober veröffentlicht“, so Waechter.

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Über den Experten

Tomke Hansmann
Tomke Hansmann
Redakteurin

Nach ihrem Studium und einer anschließenden journalistischen Ausbildung arbeitet Tomke Hansmann seit dem Jahr 2000 im Umfeld Börse, zunächst als Online-Wirtschaftsredakteurin. Nach einem kurzen Abstecher in den Printjournalismus bei einer Medien-/PR-Agentur war sie von 2004 bis 2010 als Devisenanalystin im Research bei einer Wertpapierhandelsbank beschäftigt. Seitdem ist Tomke Hansmann freiberuflich als Wirtschafts- und Börsenjournalistin für Online-Medien tätig. Ihre Schwerpunkte sind Marktberichte und -kommentare sowie News und Analysen (fundamental und charttechnisch) zu Devisen, Rohstoffen und US-Aktien.

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