Eurokrise: Target2-Forderungen sinken wieder
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Die Entspannung in der Eurokrise hat sich im Mai fortgesetzt. Die Target2-Forderungen der Bundesbank gegenüber den anderen nationalen Notenbanken der Eurozone sanken im vergangenen Monat leicht, wie die Bundesbank am Freitag mitteilte. Im Vergleich zum Vormonat verringerte sich der Saldo der Bundesbank von 607,87 Milliarden Euro auf 589,19 Milliarden Euro per Ende Mai. Im April war erstmals seit Monaten wieder ein Anstieg im Vergleich zum Vormonat verzeichnet worden.
Die Target-2-Salden sind ein Indikator für die private Kapitalflucht aus den Krisenländern und werden deshalb auch als "Krisenindikator" betrachtet. Bei einer Zuspitzung der Eurokrise flüchtet mehr privates Kapital aus den Krisenstaaten. Dieses private Kapital wird durch Notenbankkredite ersetzt, weswegen die Forderungen der Deutschen Bundesbank gegenüber den anderen nationalen Notenbanken der Eurozone ansteigen.
Der bisherige Höchststand der Target2-Forderungen der Bundesbank war Ende August 2012 mit 751,4 Milliarden Euro erreicht worden, bevor EZB-Präsident Mario Draghi mit der Ankündigung des neuen Anleihenkaufprogramms OMT und dem Versprechen, alles für die Rettung des Euro zu tun, für Entspannung an den Märkten sorgte.
Target2 ist der Name des Zahlungssystems, über das der elektronische Geldverkehr in der Eurozone abgewickelt wird. Ab Sommer 2007 und in besonderem Maße seit Beginn der Euro-Krise hat sich ein extremes Zahlungsbilanzungleichgewicht zwischen den Überschussländern im Norden (Deutschland, Niederlande, Luxemburg, Finnland) und den Defizitländern (insbesondere Griechenland, Irland, Portugal, Spanien) gebildet. Bei der Bundesbank entstanden riesige Target2- Forderungen gegenüber den Notenbanken der Krisenstaaten. Die Entspannung in der Krise führt nun wieder zu umgekehrten Geldflüssen, weshalb die Target2-Forderungen der Bundesbank sinken.
Oliver Baron
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