Euro-Zone: ILO befürchtet dramatische Arbeitsplatzverluste
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Genf (BoerseGo.de) - Die International Labour Organization (ILO) hat vor den Folgen eines Verlustes von Millionen Arbeitsplätzen in der Eurozone gewarnt. Ohne politische und wirtschaftliche Gegenmaßnahmen droht der Internationalen Arbeitsorganisation zufolge in den nächsten vier Jahren ein zusätzlicher Abbau von 4,5 Millionen Jobs im Euro-Währungsraum. „Rund 17,4 Millionen Menschen in der Eurozone sind derzeit ohne Arbeit. Wenn die Politik nicht gegensteuert, könnten es in vier Jahren annähernd 22 Millionen sein, heißt es in dem am Mittwoch in Genf vorgestellten Bericht der UN-Sonderorganisation über die Beschäftigungskrise in der Eurozone.
Insgesamt deute derzeit alles auf eine anhaltende Rezession auf den Arbeitsmärkten hin, die eine Bedrohung für die Stabilität der Gemeinschaftswährung darstellten, schreiben die Autoren der Studie. Die Beschäftigungskrise verstärkt soziale Unruhen und untergrabe das Vertrauen in die Banken und das Finanzsystem, in nationale Regierungen und EU-Institutionen.„Die Folgen einer längeren Rezession auf dem Arbeitsmarkt wären besonders schlimm für junge Arbeitsuchende“, betont die ILO. Bereits jetzt seien mehr als drei Millionen der Arbeitslosen in der Eurozone junge Menschen zwischen 15 und 24 Jahren.
„Und die Probleme beschränken sich nicht auf die Eurozone“, sagte ILO-Generaldirektor Juan Somavia am Mittwoch in Genf. „Für die ganze Weltwirtschaft besteht ein Ansteckungsrisiko. Ohne gezielte Maßnahmen zur Förderung von Investitionen wird sich die Wirtschaftskrise noch ausweiten und die Arbeitsmärkte werden sich in absehbarer Zukunft nicht erholen“. Weltweit müssten die Staaten daher zu einem Konsens über einen beschäftigungsintensiven Wachstums- und Globalisierungspfad kommen. Hierbei kämen der UN, dem Internationalen Währungsfonds (IWF), der Weltbank sowie den G20-Staaten eine besondere Rolle zu.
Doch noch ist es laut der Organisation nicht zu spät, um gegenzusteuern. Die ILO empfiehlt, Aktionen zur Reparatur des Finanzsystems mit Krediten für kleine und mittelständige Firmen zu verbinden, die Jobs schaffen. Zugleich sollten bei Rettungsaktionen für Banken und Unternehmen die jeweiligen Aktionäre zur Kasse gebeten werden, statt dafür Steuergelder einzusetzen. Diese Mittel sollten besser für Maßnahmen zur Schaffung von Arbeitsplätzen eingesetzt werden sollten, meinen die Autoren.
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