Euro Working Group: Schuldenschnitt für Athen unwahrscheinlich
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Berlin (BoerseGo.de) - Der Vorsitzende der Arbeitsgruppe Euro Working Group, Thomas Wieser, hat Mutmaßungen über einen Schuldenschnitt für Griechenland zurückgewiesen. Diese Vorschläge hätten mit den Arbeiten der Troika nichts zu tun, sagte Wieser im Gespräch mit Deutschlandradio Kultur. In der Gruppe werden die Sitzungen und Entscheidungen der Eurogruppe vorbereitet. Die EU-Finanzminister wollen heute in einer Telefonkonferenz über ihr weiteres Vorgehen beraten. Die Bundesregierung lehnt einen zweiten Schuldenschnitt ab, bei dem etwa auch öffentliche Gläubiger wie die Euro-Länder auf Forderungen verzichten müssten.
Wegen des starken Konjunktureinbruchs werde allerdings ein flacher Anpassungspfad für Griechenland erwogen, so Wieser weiter. Obwohl die griechische Regierung im fiskalpolitischen Bereich enorme Anstrengungen unternommen habe, entstehe der Eindruck, das Land trete auf der Stelle. Deshalb sei es derzeit schwierig, notwendige Privatisierungen durchzuführen, so der Chefkoordinator der Eurogruppe. „Das Beste, was für Griechenland gemacht werden kann, ist, dass Griechenland auf einen Pfad der Rechtssicherheit, auf einen Pfad der ökonomischen Sicherheit gebracht wird, damit würden dann wieder die Investitionen steigen, könnten, Investitionen sowohl von griechischen Unternehmungen als auch Investitionen aus dem Ausland“.
Der Politiker betont, dass sich die Rahmenbedingungen in dem Land verbessert haben. Die relativen Lohnstückkosten seien deutlich gesunken und damit die Wettbewerbsfähigkeit gestiegen. Es gebe natürlich noch einiges zu tun am Rechtsrahmen und unternehmerischen Umfeld. „Aber sobald es gelingt, wieder die Investitionsquote der Unternehmungen zu heben, dann kann es mit dem Wirtschaftswachstum in Griechenland wieder aufwärts gehen und eine relativ rasche Stabilisierung der Situation eintreten“, zeigt sich Wieser überzeugt.
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