Analyse
07:59 Uhr, 17.06.2016

EURO STOXX 50 - Stell dir vor, es ist BREXIT und keiner geht hin!

Wirft man einen Blick auf die großen europäischen Indizes, so kommt man nicht umher zu erkennen, dass sich am Donnerstag überall an sauberen Umkehrpunkten bullische Reversal-Kerzen ausgebildet haben, insbesondere auch im FTSE.

Erwähnte Instrumente

  • EURO STOXX 50
    ISIN: EU0009658145Kopiert
    Kursstand: 2.819,30 Pkt (Stoxx) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
  • EURO STOXX 50 - WKN: 965814 - ISIN: EU0009658145 - Kurs: 2.819,30 Pkt (Stoxx)

UPDATE vom 17. Juni 2016 (bei: 2.819,30): Die letzte Analyse ist exakt vier Wochen alt und gestand dem Index direkte Kurserholungen zu, diese sollten aber zwischen 3.075/3.107 auf sehr starke Widerstände prallen und lediglich den Status einer korrektiven Gegenbewegung innehaben. Der Index stieg dann vom Fleck weg in diese Zone bis 3.097,96, dort entlarvte er das Ganze tatsächlich als aufwärts gelaufene Korrektur und prallte stark bärisch ab. Nicht umsonst hieß es am 20./21. Mai in der Weekend-Edition ja auch (siehe unten): ...es ist eher zu erwarten, dass der Index früher oder später erneut die Tiefs aus Oktober 2014 (ca. 2.790) oder auch aus Februar 2016 (ca. 2.675) erneut ansteuert oder auch leicht unterbietet....der Index fiel dann am gestrigen Donnerstag auf 2.784,90 Punkte und vollendete den Tag mit einem sauberen Tages-Doji an exponierter Stelle.

Fazit: Die Schwalbe macht keinen Sommer, ein intraday Reversal keine Rallye, soviel ist klar. Dennoch man muss immer die Gesamtheit aller Markteinflüsse im Auge behalten. Was sieht man zur Zeit? Eine wahre Propaganda-Maschine, die ganz Europa überrollt und darauf hinweist, wie achso gefährlich doch so ein Brexit denn sei, das lässt sich natürlich noch besser verkaufen, wenn parallel die Börsen im Crash-Modus laufen. Ich empfehle dazu auch einmal den hervorragenden Artikel meines Kollegen Andreas Hoose zu lesen, der den Nagel ziemlich auf den Kopf trifft! Irgendwann hat ein Markt alle möglichen bad news eingepreist, den ungefähren preislichen Zeitpunkt dafür herauszufinden ist die Aufgabe eines Technischen Analysten. Wirft man einen Blick auf die großen europäischen Indizes, so kommt man nicht umher zu erkennen, dass sich am Donnerstag überall an sauberen Umkehrpunkten bullische Reversal-Kerzen ausgebildet haben, insbesondere auch im FTSE. Zeitgleich beendeten die JPY-Paare ihren tagelangen Dauerkollaps und reichten die temporäre Marktschwäche dadurch unmittelbar an die Edelmetalle weiter. Um das Ganze abzurunden testete der Dow Jones zugleich seinen jüngst gebrochenen mittelfristigen Abwärtstrend erfolgreich von oben. Das ergibt in der Summe zunächst einmal alles Notwendige für stärkere technische Gegen-Reaktionen Richtung Norden, wenn nicht sogar eine ausgewachsene Rallye-Bewegung in €uropa. Da das Hausse-Konstrukt lediglich die Bedingung hat, die am 16.6.2016 erreichten Tiefststände möglichst nicht mehr großartig zu unterschreiten, bietet sich auch ein hervorragendes CRV. Ob es sich beim STOXX50 lediglich um eine Gegenbewegung handelt oder um mehr, dürfte sich bei einem Lauf Richtung Norden des Charts im Bereich um 2.930 oder spätestens 2.980 Punkte entscheiden. Die technische mögliche Maximal-Ausdehnung nach oben lässt derzeit in etwa mit 3.033 Punkten definieren. Sollte der Index - wider Erwarten- doch keine weitere Stärke zeigen können, so wäre in der Zone von ca. 2.853/2.883 auf technische Anzeichen (bärische Tageskerzen zB) zu achten, die ab dort einen Lauf auf neue Tiefs wahrscheinlicher werden ließen. Das Kursziel unten wäre recht eindeutig und wurde bereits in der letzten Analyse benannt, es lautet in etwa 2.675 Punkte. Oberhalb von ca. 3.033 müsste man annehmen, dass es den Marktteilnehmern inzwischen egal geworden ist, ob ein Brexit erfolgt (wahlweise wird dieses Niveau erreicht, nachdem feststeht, dass es keinen Brexit geben wird) oder halt nicht und Kursziele von 3.190 bis 3.267 Punkte erreicht werden können.

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UPDATE vom 20. Mai 2016 (bei: 2.946,78): Die letzte Analyse ist wieder mal bereits vier Wochen alt, Zeit für ein Update samt Rückblick. Vor rund einem Monat wurde im Tages-Chart als Warn-Signal für die Bullen ein "doppelter Hanging Man" ausgemacht, diese Konstellation sollte eine erste Warnung für eine einsetzende Aufwärtstrend-Ermüdung wenn nicht sogar eine komplette Top-Bildung mittels "Evening Star" sein. So oder so fehlte eine zeitlich ausgeprägt Korrektur-Phase. Diese setzte dann auch tatsächlich unmittelbar nach der letzten Analyse zeitnah ein, unter 3.030 sollten sich dann bei stärkeren Abgaben die Bären deutlich zeigen, was dann auch so geschah, denn in der Folge fiel der Index nach Bruch der 3.030 über insgesamt vier Handelstage um deutlich mehr als 100 weitere Punkte eine Gegenbewegung setzte bislang noch nicht wieder ein...

Fazit: Seit der letzten Analyse hat sich aus technischer Sicht die Ausgangslage für die Bullen eher verschlechtert als verbessert. Der Index benötigt sogar mehr oder minder einen direkten Befreiungsschlag nach oben, um nicht alle direkt noch möglichen bullischen Optionen kurzfristig zu gefährden, denn bereits Absacker unter 2.893 und später 2.860 könnten die Markt-Teilnehmer zu der dann nicht unberechtigten Annahme verführen, dass der Index erst ein zweites größeres Korrektur-Standbein benötigt, um weitere größere Aufwärtsstrecken in Angriff nehmen zu können. Hierzu wären als mögliche Anlaufpunkte bei weiteren Abgaben ca. 2.790 und der Bereich um 2.675 zu benennen. Bis sich der Index endlich wieder oberhalb von ca. 3.200 etablieren kann, behalten aber auch direkt einsetzende Kursbewegungen nach oben weiterhin eher nur den Status einer korrektiven Gegenbewegung. Entsprechend anstrengend und mühselig dürfte solch eine einsetzende Gegenbewegung verlaufen, weil diese dann nämlich bereits bei knapp unterhalb der 3.000er-Marke und bei ca. 3.075/3.107 auf stärkere technische Widerstände stoßen würde. Insgesamt lassen echte technische Befreiungsschläge innerhalb dieses Index womöglich noch Wochen oder Monate auf sich warten. Die dazu notwendigen zu erreichenden Kurs-Mindest-Bereiche sind aktuell utopisch weit weg vom derzeitigen Kurs entfernt. Dadurch ist man in den näheren Zukunft wohl weiterhin gezwungen, diesen Index von Tag zu Tag bzw. Woche zu Woche einer neuen Betrachtung zu unterziehen und analytisch stets neu auszuwerten bzw. anzupassen. Mittelfristig scheinen oben maximal Kurs-Niveaus von ca. 3.333 erreichbar, dies wäre aber noch immer deutlich zu niedrig, um dem Index eine Art Rallye-Status bestätigen zu können. Im Gegenteil, es ist eher zu erwarten, dass der Index früher oder später erneut die Tiefs aus Oktober 2014 (ca. 2.790) oder auch aus Februar 2016 (ca. 2.675) erneut ansteuert oder auch leicht unterbietet, denn noch immer wäre der ideale End-Anlaufpunkt dieser großen Korrektur seit April 2015 die Zone um ca. 2.500/2.600 Punkte.

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7 Kommentare

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  • bimbis
    bimbis

    Viel beschämender ist es, wenn der Analyst seine Prognose wie ein Künstler sein Kunstwerk verteidigen möchte. Beim Künstler nennt man das Eitelkeit. In diesem Fall nicht, weil Struy und Borgmann hier kaum Beachtung finden. Dennoch hat das hat mit Klarheit und nüchterner Betrachtung nichts mehr zu tun.

    14:31 Uhr, 19.06. 2016
    1 Antwort anzeigen
  • Chronos
    Chronos

    Strange!

    Text ok, Chart kann keiner lesen (ich habe es 10mal in Breite und Höhe ge-

    zoomt, denke immer noch "so what?" wtf)

    Ergo, die Headline ist geil, der Rest ist blablablubb.

    What the hell, entweder man hat eine klar Meinung, liegt damit richtig oder nicht,

    dafür steht man dazu!

    Was ist das für ein charting?? Dali ist es nicht.

    22:51 Uhr, 17.06. 2016
    2 Antworten anzeigen

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Über den Experten

Michael Borgmann
Michael Borgmann
Technischer Analyst und Trader

Als "Kind des Neuen Marktes" kann Michael Borgmann inzwischen auf über 25 Jahre Börsenerfahrung zurückblicken und hat dabei schon früh die Anwendung der Technischen Analyse (Charttechnik) als "Mittel zum Zweck" für sich ausgemacht. Bei seinen Analysen beschränkt er sich nicht nicht auf einzelne wenige Aspekte der Materie, sondern verfolgt einen ganzheitlichen analytischen Ansatz, indem er Candlesticks, Elliott-Wellen, Fibonaccis, die Ichimoku-Methodik und diverse andere charttechnische Hilfsmittel miteinander kombiniert. In der Summe sieht er dadurch die Technische Analyse gegenüber der Fundamental-Analyse im Vorteil, da sie tagesaktuelle Chartdaten auswerten kann und somit einen deutlichen zeitlichen Vorsprung gegenüber der Auswertung zum Beispiel veralteter Quartalszahlen hat. Seit Juli 2015 betreut Michael Borgmann den Premium-Service „Centre Court Börse” (CCB) im stock3 Terminal (vormals: Guidants).

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