Analyse
14:21 Uhr, 20.05.2016

EURO STOXX 50 - Die beiden "Gehängten" setzten sich tatsächlich durch

Vor 4 Wochen wurde im Tages-Chart als Warn-Signal für die Bullen ein "doppelter Hanging Man" ausgemacht, diese Konstellation sollte eine erste Warnung für eine einsetzende Aufwärtstrend-Ermüdung wenn nicht sogar eine komplette Top-Bildung mittels "Evening Star" sein.

Erwähnte Instrumente

  • EURO STOXX 50
    ISIN: EU0009658145Kopiert
    Kursstand: 2.950,50 Pkt (Deutsche Bank Indikation) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
  • EURO STOXX 50 - WKN: 965814 - ISIN: EU0009658145 - Kurs: 2.950,50 Pkt (Deutsche Bank Indikation)

UPDATE vom 20. Mai 2016 (bei: 2.950,50): Die letzte Analyse ist wieder mal bereits vier Wochen alt, Zeit für ein Update samt Rückblick. Vor rund einem Monat wurde im Tages-Chart als Warn-Signal für die Bullen ein "doppelter Hanging Man" ausgemacht, diese Konstellation sollte eine erste Warnung für eine einsetzende Aufwärtstrend-Ermüdung wenn nicht sogar eine komplette Top-Bildung mittels "Evening Star" sein. So oder so fehlte eine zeitlich ausgeprägt Korrektur-Phase. Diese setzte dann auch tatsächlich unmittelbar nach der letzten Analyse zeitnah ein, unter 3.030 sollten sich dann bei stärkeren Abgaben die Bären deutlich zeigen, was dann auch so geschah, denn in der Folge fiel der Index nach Bruch der 3.030 über insgesamt vier Handelstage um deutlich mehr als 100 weitere Punkte eine Gegenbewegung setzte bislang noch nicht wieder ein...

Fazit: Seit der letzten Analyse hat sich aus technischer Sicht die Ausgangslage für die Bullen eher verschlechtert als verbessert. Der Index benötigt sogar mehr oder minder einen direkten Befreiungsschlag nach oben, um nicht alle direkt noch möglichen bullischen Optionen kurzfristig zu gefährden, denn bereits Absacker unter 2.893 und später 2.860 könnten die Markt-Teilnehmer zu der dann nicht unberechtigten Annahme verführen, dass der Index erst ein zweites größeres Korrektur-Standbein benötigt, um weitere größere Aufwärtsstrecken in Angriff nehmen zu können. Hierzu wären als mögliche Anlaufpunkte bei weiteren Abgaben ca. 2.790 und der Bereich um 2.675 zu benennen. Bis sich der Index endlich wieder oberhalb von ca. 3.200 etablieren kann, behalten aber auch direkt einsetzende Kursbewegungen nach oben weiterhin eher nur den Status einer korrektiven Gegenbewegung. Entsprechend anstrengend und mühselig dürfte solch eine einsetzende Gegenbewegung verlaufen, weil diese dann nämlich bereits bei knapp unterhalb der 3.000er-Marke und bei ca. 3.075/3.107 auf stärkere technische Widerstände stoßen würde. Insgesamt lassen echte technische Befreiungsschläge innerhalb dieses Index womöglich noch Wochen oder Monate auf sich warten. Die dazu notwendigen zu erreichenden Kurs-Mindest-Bereiche sind aktuell utopisch weit weg vom derzeitigen Kurs entfernt. Dadurch ist man in den näheren Zukunft wohl weiterhin gezwungen, diesen Index von Tag zu Tag bzw. Woche zu Woche einer neuen Betrachtung zu unterziehen und analytisch stets neu auszuwerten bzw. anzupassen. Mittelfristig scheinen oben maximal Kurs-Niveaus von ca. 3.333 erreichbar, dies wäre aber noch immer deutlich zu niedrig, um dem Index eine Art Rallye-Status bestätigen zu können. Im Gegenteil, es ist eher zu erwarten, dass der Index früher oder später erneut die Tiefs aus Oktober 2014 (ca. 2.790) oder auch aus Februar 2016 (ca. 2.675) erneut ansteuert oder auch leicht unterbietet, denn noch immer wäre der ideale End-Anlaufpunkt dieser großen Korrektur seit April 2015 die Zone um ca. 2.500/2.600 Punkte.

Technische Zusammenfassung/Technische Kauf/Verkaufs-Marken: Aufwärts-Potential ist sicherlich latent vorhanden doch auf die oben im Text benannten Marken eher begrenzt. Die möglicher Weise noch offenen Strecken nach unten ließen in etwa dieselbe Ausdehnung erwarten. Dies käme bei aktuellem Kursstand einem mittelfristigen CRV von 1 gleich. Wenig erbauend für beide Lager...

Offenlegung möglicher Interessenkonflikte: Der Autor ist in folgenden Wertpapieren zum Zeitpunkt der Veröffentlichung dieses Beitrags investiert: ISIN DE000XM064M9 - Call-Optionsschein auf Euro Stoxx50 

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UPDATE vom 22. April 2016 (bei: 3.143,50): Die letzte Analyse vor 14 Tagen hatte die provokante Überschrift "Zeit für eine Rallye", dennoch war der Titel gut gewählt, der Index legte nämlich seitdem in der Spitze rund 250 Punkte zu und stieg dabei um ca. 9,5 % in nur zwei Wochen, das kommt einer Rallye-Bewegung doch recht nahe. Die Bewegung verlief relativ lehrbuchmäßig. Zunächst wurden 3.000 und 3.009 auf Tages-SK-Basis direkt überrannt, dann gab es eine Konsolidierungsphase mit einem Re-Test dieses Bereiches und in der Folge die Zündung der nächsten Rallye-Stufe in den benannten Kursziel-Bereich von 3.130++. Diese Zone wird nun zwar seit drei Handelstagen immer mal wieder leicht überboten, doch gerade im 4-Stunden-Chart sieht man recht gut, dass da oben ein "Blei-Deckel" liegt. Diese Stark-Widerstands-Zone, beginnend bei 3.130/3.150 und bis ca. 3.230 gehend, war ja auch bereits in der letzten Analyse im angehängten Chart gut dargestellt worden, die dort verwendeten..

Fazit: Beginnend beim Datum der letzten Analyse und bis zum heutigen Tag laufend, baute der Index eine riesige Ansammlung aufeinander folgender weißer Tages-Kerzen (den kleinen Doji vom 15. April mal außen vor gelassen). Ähnlich wie der Dax beendete auch der Stoxx am Draghi-Tag- äh, Donnerstag den Handel mit einer Hanging Man-Kerze (einer Art in der Luft hängendem Hammer) und baut am aktuell noch laufenden Handelstag eine weitere ähnliche daneben. Solche Strukturen sind erste deutliche technische Hinweise auf eine kurzfristig ermüdende Trend-Dynamik, zudem sind sie sogar dazu geeignet komplette Topbildungs-Strukturen auszubilden (zum Beispiel einen Evening Star). Der Index ist auf Tages-Basis zusätzlich stark überkauft, somit verwundert der Umstand einer Trend-Abschwächung wohl nur die ignorantesten unter den Bullen. Dennoch, eine Trend-Ermüdung ist noch kein Trendwechsel oder gar ein Trendende, darum gilt es, die Strukturen am Ende des heutigen letzten Handelstages der laufenden Woche abzuwarten, denn eine Schub-Bewegung am späten Nachmittag könnte die leicht bärischen Strukturen ja wieder bullisch auflösen und zu der großen weißen Wochenkerze der Vorwoche auch in dieser Woche eine selbige hinzufügen. In der letzten Woche konnten dabei EMA10 und SMA20 gebrochen werden aber diese Woche liegen zwischen 3.151 und 3.173 die beiden 38er (SMA und EMA) im Wege rum - beides für sich recht harte Nüsse in Sachen Widerstand und entsprechend nicht so einfach zu knacken. Dennoch, der Weg zum "totalen Ausbruch" ist nun etwas kürzer geworden, denn der Stark-Widerstands-Bereich endet nun bereits knapp unter der 3.200er-Marke. Was kann man aus so einer Ausgangslage nun machen? Leider nicht viel, für eindeutige Trendumkehren ist es trotz deutlicher Mahnzeichen noch zu früh zudem besteht selbst bei kleineren Absackern dezeit noch deutlich mehr Wahrscheinlichkeit irgendwann die Rallye-Bewegung wieder aufzunehmen als ein finales Top der laufenden Bewegung ausgebildet zu haben. Es fehlt im Prinzip lediglich eine zeitlich etwas ausgeprägtere Korrektur-Variante, die preislich keine allzu starke Ausprägung haben muss (als bullischer Wimpel oder Flagge zum Beispiel bis runter in den Bereich 3.060/3.070). Erst unter etwa 3.030 könnten die Bären in Versuchung kommen ihr Revier verstärkt zu markieren, davor liegt aber ein recht breites und starkes Unterstützungsband. Somit gilt: als einem der letzten großen Indizes fehlt dem Euro-Stoxx 50 noch der Rücklauf zu den Kursen vom Jahresanfang. Es ist zu erwarten, dass den Bullen das noch irgendwie gelingen wird, egal ob mehr oder minder auf direktem Wege oder nach einer eher flachen mehrtägigen Konsolidierung. Zwischen 3.220/3.270 würden dann die Karten halt neu gemischt werden und eine neue Analyse der entstandenen technischen Strukturen fällig sein.

Technische Zusammenfassung/Technische Kauf/Verkaufs-Marken:

Das CRV für kurzfristige Einstiege long/short ist eher mau, die zu erwartenden Strecken gering, wenn auch die Bären leichte Vorteile haben. Technisch lukrativer scheint es zu sein abzuwarten, bis sich eine Korrektur durchgesetzt hat und selbe sich ihrem Ende nähert. Es ist zu erwarten, dass diese sich eher nicht komplex abspielen dürfte und entsprechend technisch einfach zu lesen und identifizieren sein dürfte.

Potentiell mögliche technische LONG-Marken: 3.210 (Strecke bis ca. 3.250) sowie 3.020 (Strecke bis ca. 3.080 später gar 3.130++)

Potentiell mögliche technische SHORT-Marken: direkt (Strecke bis ca. 3.050/3.060) sowie ca. 3.020 (Chart wäre dann eventuell komplett nach unten offen)...

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UPDATE vom 08. April 2016 (bei: 2.907,00): Die letzte Analyse ist nun beinahe exakt vier Wochen her, gestern wurde das Kursziel der bärischen Variante abgearbeitet, Zeit für ein Update. Damals lag eine sehr starke Widerstands-Zone unmittelbar voraus, die es zu überwinden galt, denn ansonsten musste man schauen, ob Abpraller dort oben tiefer als 2.975 laufen würden, in diesem Fall drohten als Kursziel am Ende im Zweifel gar 2.860 Punkte (Text damals: Bei so tiefem Rücklauf wäre allerdings ein Momentum-Abriss die deutlich wahrscheinlichere Option, was einem späteren Ausbau der Kursverluste an ca. 2.860 gleichkäme.). Die Bären nutzten die Chance. Einen Tag nach der letzten Analyse baute der Index eine klassische Shooting Candle als Top im Tages-Chart. Die "verborgene Linie" (letzter Analyse-Titel) blieb/bleibt somit auf Wochen-Basis intakt und nachdem 2.975 unterschritten wurden, was auch noch zusätzlich erschwerend via kleinem Down-Gap geschah, gab es den in diesem Fall präferierten Momentum-Abriss. Der Index fiel auf 2.860,32 und erreichte somit die Kursziel-Zone der bärischen Variante fast auf den Punkt auf zwei Stellen hinterm Komma genau.....

Fazit: Ähnlich wie damals die Bullen ihre Chance nicht nutzten, einen großen Ausbruch zu starten, verhielt es sich zumindest auch jetzt am Folgetag mit den Bären, die es nicht schafften, weitere Tiefs auszulösen und somit stärkerer zusätzliche Verkaufssignale auszusenden. Die Bullen konterten am heutigen Freitag recht souverän, wobei ihnen sicherlich -in diesem bank-lastigen Index- die starke Performance der darin enthaltenen Finanz-Titel helfen konnte. Wenn sich die jüngst eingeleitete Gegenbewegung fortsetzen sollte, worauf insbesondere im Tages-Chart die nach oben drehenden Indikatoren hinweisen, müssten es die Bullen zumindest bis an den nächsten stärkeren Widerstandsbereich im Chart schaffen. Dieser verläuft derzeit zwischen ca. 2.990 und 3.009 Punkten mit dem Kern also an der "Psycho-Marke" 3.000. Spätestens dort müssen die beiden Lager dann ausmachen, wie es denn weitergehen soll. Die Bullen könnten mit einem Ausbruch über 3.009 auf Tages-Basis ca. 70-120 weitere Punkte Kurs-Potential oder mehr lostreten und in der Folge den Index an 3.080 oder gar 3.130++ steigen lassen. Setzen sich dort jedoch die Bären durch, dürfen Rückläufe maximal bei ca. 2.925/2.930 enden, damit die Bullen eventuell den Durchbruch im zweiten Anlauf erledigen könnten. Für die Bären spielt der Weg als solcher keine Rolle, Rückläufe unter etwa 2.886 Punkte (egal ob es vorher gen 3.000 steigt oder nicht) dürften sie so oder so mit weiteren Verkaufs-Attacken beantworten. Die Kursziele lägen in diesem Fall zunächst nur bei ca. 2.840-2.790 und erst darunter gäbe es eine Doppelboden-Option bzw. die Möglichkeit, sogar neue Bewegungs-Tief im Rahmen der seit rund einem Jahr laufenden Abwärtsbewegung auszubilden....

Technische Zusammenfassung/Technische Kauf/Verkaufs-Marken: nur für CCB-Abonnenten

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Über den Experten

Michael Borgmann
Michael Borgmann
Technischer Analyst und Trader

Als "Kind des Neuen Marktes" kann Michael Borgmann inzwischen auf über 25 Jahre Börsenerfahrung zurückblicken und hat dabei schon früh die Anwendung der Technischen Analyse (Charttechnik) als "Mittel zum Zweck" für sich ausgemacht. Bei seinen Analysen beschränkt er sich nicht nicht auf einzelne wenige Aspekte der Materie, sondern verfolgt einen ganzheitlichen analytischen Ansatz, indem er Candlesticks, Elliott-Wellen, Fibonaccis, die Ichimoku-Methodik und diverse andere charttechnische Hilfsmittel miteinander kombiniert. In der Summe sieht er dadurch die Technische Analyse gegenüber der Fundamental-Analyse im Vorteil, da sie tagesaktuelle Chartdaten auswerten kann und somit einen deutlichen zeitlichen Vorsprung gegenüber der Auswertung zum Beispiel veralteter Quartalszahlen hat. Seit Juli 2015 betreut Michael Borgmann den Premium-Service „Centre Court Börse” (CCB) im stock3 Terminal (vormals: Guidants).

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