Euro: Starke Wirtschaftsdaten stützen<br />
- Lesezeichen für Artikel anlegen
- Artikel Url in die Zwischenablage kopieren
- Artikel per Mail weiterleiten
- Artikel auf X teilen
- Artikel auf WhatsApp teilen
- Ausdrucken oder als PDF speichern
Euro profitiert von robustem Konjunkturumfeld
Der Euro konnte in den letzten Wochen von einem anhaltenden Strom positiver Wirtschaftsdaten aus der Eurozone profitieren. Im gleichen Maße, wie sich das Bild für die europäische Gemeinschaftswährung sukzessive aufhellt, hat es sich dagegen für den US-Dollar eingetrübt. Im Dunstkreis der Kursrückgänge an den Aktienmärkten kamen von verschiedenen Seiten Zweifel an der Robustheit der USKonjunktur auf. Zudem belastete die Krise eines Teils der Hypothekenfinanzierer den Dollar. Und zu guter Letzt äußerte sich auch die US-Notenbank jüngst eher verhalten in Bezug auf erneute Leitzinserhöhungen.
Konjunktur/Inflation: MwSt belastet Konsum
Die Mehrwertsteuererhöhung in Deutschland ist an der Inflationsrate in Deutschland bzw. Euroland bislang weitgehend vorbeigegangen, sicherlich auch aufgrund umfangreicher Rabattaktionen im Einzelhandel. Nichts desto Trotz ist der Einzelhandelsumsatz in Deutschland im Januar nach um 4,3 % mom eingebrochen. Der schwache Start in das Jahr dürfte dafür sorgen, dass der private Konsum im ersten Quartal wachstumsdämpfend wirkt. Der deutsche Konsum und mit ihm die Konjunktur sollte sich im Jahresverlauf angesichts guter Nachrichten vom Arbeitsmarkt und hoher Tarifabschlüsse festigen. Die übrige Eurozone leidet zwar ein wenig unter der gedämpften Entwicklung in Deutschland, Stimmungsindikatoren zeigen aber bei Unternehmen und auch Verbrauchern wieder nach oben.
EZB: Auch nach Zinsschritt im März weiter hawkish
Wie erwartet hat die EZB im März ihren Leitzins auf 3,75 % erhöht. Präsident Trichet hat auf der Pressekonferenz betont, dass die Geldpolitik auch weiterhin als akkomodierend bezeichnet werden könnte, das Zinsniveau aber nicht mehr niedrig sondern moderat genannt. Die EZB hat ihre Wachstumsprognose für 2007 und 2008 auf im Jahresmittel 2,5 % bzw. 2,4 % erhöht. Die Inflationsprognose wurde aufgrund der niedrigeren Ölpreise für 2007 auf 1,8 % gesenkt und aufgrund steigender Lohnstückkosten für 2008 auf 2,0 % erhöht. Damit würde die Inflationsnorm 2008 verfehlt. Dies stellt für uns ein sehr kräftiges Argument für weiter steigende Leitzinsen dar.
Externe Position: Weitere Verbesserung
Die externe Position Eurolands verbessert sich kontinuierlich. Gleich zu Beginn dieses Jahres hat sich die rudimentäre Zahlungsbilanz nochmals deutlicher ins Plus verbessert. Die Hauptursachen für diese Entwicklung liegen in den per Saldo verringerten Direktinvestitionen europäischer Unternehmen im Ausland und kräftigen Mittelzuflüssen im Geldmarktbereich. Letzteres könnte andeuten, dass Euroland nun ebenfalls eine Anlageregion für Investoren in den „carry trades“ geworden ist.
Finanzmärkte: Longpositionen bleiben bestehen
Die Euro-Longpositionen der spekulativen Anleger an der Chicago Mercantile Exchange bleiben trotz eines leichten Rückgangs leicht über dem Durchschnitt der letzten zwölf Monate. Von einer Korrektur dieser Positionen gehen wir kurzfristig nicht aus. Interessant ist die Tatsache, dass die scharfe Korrektur von EUR-JPY nicht mit einer vergleichbaren Entwicklung des Zinsdifferentials im kurzlaufenden Bereich einherging. Dies deutet darauf hin, dass es nicht die geänderte Markteinschätzung hinsichtlich der Zentralbanken, vor allem der Bank of Japan, gewesen sein können, die für die Wechselkursbewegung verantwortlich waren.
Prognose
Wir gehen davon aus, dass sich Euroland rasch von der „Schwäche“ der Konjunktur im ersten Quartal erholen wird. Dagegen ist der Ausblick für die USA zwar nicht schlecht, allerdings mit größeren Unsicherheiten behaftet. Da wir bis 2008 Potenzialwachstum in der EWU und den USA unterstellen, sehen wir keine zusätzlichen Impulse für eine weitere Aufwertung des Euro gegenüber dem US-Dollar in diesem Jahr.
Quelle: DekaBank
Die DekaBank ist im Jahr 1999 aus der Fusion von Deutsche Girozentrale - Deutsche Kommunalbank- und DekaBank GmbH hervorgegangen. Die Gesellschaft ist als Zentralinstitut der deutschen Sparkassenorganisation im Investmentfondsgeschäft aktiv. Mit einem Fondsvolumen von mehr als 135 Mrd. Euro und über fünf Millionen betreuten Depots gehört die DekaBank zu den größten Finanzdienstleistern Deutschlands. Im Publikumsfondsgeschäft hält der DekaBank-Konzern einen Marktanteil von etwa 20 Prozent.
Keine Kommentare
Die Kommentarfunktion auf stock3 ist Nutzerinnen und Nutzern mit einem unserer Abonnements vorbehalten.