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12:58 Uhr, 13.10.2011

Euro-Rettung: Ökonomen kritisieren Krisenmanagement

Berlin (BoerseGo.de) - Die führenden deutschen Wirtschaftsforschungsinstitute haben in ihrem am heutigen Donnerstag in Berlin vorgelegten Herbstgutachten scharfe Kritik an der bisherigen Euro-Rettung geäußert. Diese sei zu zögerlich und liefere immer noch kein Rezept, um der Krise Herr zu werden, monieren die Ökonomen. Nun müsse hektisch ein Konzept für die Rekapitalisierung der Banken gefunden werden.

Die Schuldenkrise im Euro-Raum belaste die deutsche Konjunktur zusehends, heißt es in der Analyse weiter. Banken und Versicherungen mit griechischen Staatsanleihen müssten zwar mit Einbußen rechnen, „eine Ansteckung in dem Ausmaß wie nach der Insolvenz von Lehman Brothers ist aber wenig wahrscheinlich“

Die Mehrheit der Institute vertritt außerdem die Auffassung, dass die Europäische Zentralbank durch ihre Staatsanleihenaufkäufe ihr Mandat überdehnt und ihre Unabhängigkeit aufs Spiel gesetzt hat. Die massiven Käufe von Staatsanleihen durch die EZB seien ein Fehler gewesen und würden die Unabhängigkeit der EZB infrage stellen, schreiben die Experten.

Das Herbstgutachten der Wirtschaftsforscher fließt in die Prognose der Bundesregierung ein. Wirtschaftsminister Philipp Rösler (FDP) bekräftigte am Mittwoch, dass die Bundesregierung angesichts der unruhigen Zeiten auf den Finanzmärkten und in der Weltwirtschaft ihre Konjunkturprognose voraussichtlich senken wird.

Die Institute erwarten für das laufende Jahr noch ein Wachstum von 2,9 Prozent, der Ausblick auf 2012 wurde hingegen drastisch gesenkt. Nun gehen die Ökonomen noch von einem Mini-Plus von 0,8 Prozent im kommenden Jahr aus. Zum Vergleich: Im Frühjahr lautete die Prognose für 2012 noch 1,8 Prozent.

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Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

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