Euro-Krise: Target2-Forderungen sinken deutlich
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Die Entspannung in der Euro-Krise setzt sich fort. Die Target2-Forderungen der Bundesbank gegenüber den anderen nationalen Notenbanken des Euro-Systems sind per 31.Dezember 2012 deutlich auf 655,7 Milliarden Euro gesunken. Einen Monat zuvor hatten sie noch bei 715,1 Milliarden Euro gelegen. Der bisherige Höchststand war Ende August mit 751,4 Milliarden Euro erreicht worden.
Die Target-2-Salden sind ein Indikator für die private Kapitalflucht aus den Euro-Krisenländern und taugen damit auch als "Krisenindikator". Bei einer Zuspitzung der Euro-Krise flüchtet mehr privates Kapital aus den Krisenstaaten. Dieses private Kapital wird durch Notenbankkredite ersetzt, weswegen die Forderungen der Deutschen Bundesbank gegenüber den anderen nationalen Notenbanken der Eurozone ansteigen.
Der deutliche Rückgang der Target2-Forderungen dürfte auf die Ankündigung des neuen EZB-Anleihekaufprogramms im September zurückzuführen sein. Durch die potenziell unlimitierten Bondkäufe könnte die EZB im Ernstfall eine weitere Zuspitzung der Euro-Krise zumindest zeitweise verhindern. Im Gegenzug für Anleihekäufe müssten sich die Krisenstaaten allerdings einem Hilfsprogramm des Rettungsschirms ESM mit den damit verbundenen Auflagen unterwerfen. Bisher kam das neue Anleihekaufprogramm nicht zum Einsatz.
Target2 ist der Name des Zahlungssystems, über das der elektronische Geldverkehr in der Eurozone abgewickelt wird. Ab Sommer 2007 und in besonderem Maße seit Beginn der Euro-Krise hat sich ein extremes Zahlungsbilanzungleichgewicht zwischen den Überschussländern im Norden (Deutschland, Niederlande, Luxemburg, Finnland) und den Defizitländern (insbesondere Griechenland, Irland, Portugal, Spanien) gebildet. Bei der Bundesbank entstanden riesige Target-Überschüsse beziehungsweise Forderungen gegenüber den Notenbanken der Krisenstaaten.
Oliver Baron
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