Kommentar
10:50 Uhr, 20.07.2009

Euro gewinnt unspektakulär an Boden...

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Der Euro eröffnet heute (07.50 Uhr) bei 1.4165, nachdem im asiatischen Handel Höchstkurse der letzten 24 Handelsstunden bei 1.4180 markiert wurden. USD-JPY notiert derzeit bei 94.60. In der Folge stellt sich EUR-JPY auf 134.00, während EUR-CHF bei 1.5215 oszilliert.
Die Handelsbilanz der Eurozone wartete per Juni 2009 den dritten Monat in Folge mit einem Überschuß auf.

Per Mai stellte sich der Aktivsaldo auf 1,9 Mrd. Euro nach zuvor 2,7 Mrd. Euro. Die Konsensusprognose war bei 2,7 Mrd. Euro angesiedelt.

Mit dem aktuellen Ergebnis wurde die Prognose zwar verfehlt. Marktwirkung ging hinsichtlich der Insignifikanz der Differenz zwischen Ergebnis und Prognose von der Veröffentlichung nicht aus.

Importe sanken im Jahresvergleich um -27,5% nach zuvor -27,2%, während Exporte einen Einbruch in Höhe von -23,9% nach zuvor -26,4% zu verzeichnen hatten. Diese beiden Werte unterstreichen per Mai unverändert die labile Verfassung der Weltwirtschaft.

Schlußendlich fehlt der Veröffentlichung jedoch die zeitliche Nähe, um nachhaltigen Markteinfluß nehmen zu können.

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Am Freitag standen die Neubaubeginne und Baugenehmigungen in den USA per Juni im Mittelpunkt des Interesses.

Hinsichtlich der hier gelieferten Überraschung war dieser Fokus fraglos gerechtfertigt. In dem Berichtsmonat kam es bei den Neubaubeginnen zu einem Anstieg auf annualisiert 582.000 Objekte. Damit wurde das höchste Niveau seit Dezember 2008 markiert. Analysten hatten ein Ergebnis bei 530.000 unterstellt. Darüber hinaus wurde der Vormonatswert von 532.000 auf 562.000 revidiert.

Diese Divergenz zu der Prognose ist signifikant. Derzeit mehren sich die Anzeichen, daß der Boden am Wohnimmobilienmarkt erreicht ist und eine Trendwende zögerlich zu greifen beginnt. Das Thema "Green Shoots" in den USA, von manchen schon totgesagt, erlebt hier einen zarten Frühling.

Warum fällt die Wortwahl auf "zögerlich" und "zart"? Der Blick auf den Jahresvergleich unterstreicht unverändert die Dramatik der Situation. Im Jahresvergleich kam es zu einem Rückgang um -46,0% nach zuvor -42,1%.

Mithin wird hier trotz der überraschend positiven Entwicklung nicht ansatzweise ein Grund für Euphorie geliefert.

Die Baugenehmigungen legten von annualisiert 518.000 auf 563.000 zu und erreichten damit das Niveau per Dezember 2008 (564.000). Auch hier greift das Thema Bodenbildung und Potential einer Trendwende.

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Heute erwarten wir die Veröffentlichung der Frühindikatoren nach Lesart des "Conference Board" per Juni. Marktbeobachter favorisieren laut Konsensusprognose einen Anstieg um +0,5% nach zuvor +1,2% per Berichtsmonat Mai. Damit stellte sich dann der dritte Anstieg in Folge ein. Mithin greift auch hier zunehmend das Thema Bodenbildung und Trendwende.

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Zusammenfassend ergibt sich ein Szenario, das zunächst eine neutrale Haltung in der Parität EUR-USD favorisiert.

Viel Erfolg!

© Folker Hellmeyer
Chefanalyst der Bremer Landesbank

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