Euro-Finanzminister lassen Griechenland warten
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Luxemburg (BoerseGo.de) - Bis weit in die Nacht hinein haben die Euro-Finanzminister in Luxemburg verhandelt – am Ende stand die Vertagung. Bei dem Treffen der Euro-Finanzminister konnte sich EU-Währungskommissar Rehn nicht damit durchsetzen, die nächste Tranche aus dem 110-Milliarden-Euro-Hilfspaket freizugeben. Über neue Milliardenhilfen wollen die Finanzchefs erst entscheiden, wenn das griechische Parlament seine Sparzusagen beschlossen hat. Dies ebne den Weg für die nächste Überweisung bis Mitte Juli. "Es muss klar sein, dass Griechenland eine Lage herbeiführen muss, wo alle Verpflichtungen übernommen werden, sagte Jean-Claude Juncker, der Vorsitzende der Ministerrunde, am frühen Montag Morgen.
Bezüglich einer Beteiligung Privater Gläubiger wie Banken und Versicherungen konnten sich die Ressortchefs nur auf den kleinsten gemeinsamen Nenner einigen. "Wir haben uns darauf verständigt, dass es eine freiwillige Privatgläubiger-Beteiligung geben soll", sagte Juncker. "Es darf aber keinerlei Druck auf den Privatsektor ausgeübt werden." In der Erklärung der Euro-Finanzminister wird die Möglichkeit genannt, dass Gläubiger nach Ablauf ihrer Staatsanleihen neue Bonds der griechischen Regierung kaufen. Über das genaue Vorgehen herrscht noch keine Klarheit.
Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble (CDU) hatte zuletzt eine verpflichtende Form der Beteiligung privater Gläubiger wie Banken und Versicherungen eingefordert. Seinen Vorschlägen nach sollten die Laufzeiten griechischer Staatsanleihen um sieben Jahre verlängert werden. Die Empfehlung war aber besonders auf den Widerstand der Europäischen Zentralbank (EZB) gestoßen, die Turbulenzen an den Finanzmärkten befürchtete.
Auf die nächste Kredittranche in Höhe von zwölf Milliarden Euro lassen die Euro-Länder Griechenland hingegen weiter warten. Nach Angaben Junckers haben die Minister noch nicht über die Auszahlung aus dem alten Hilfsprogramm entschieden.
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