Analyse
14:42 Uhr, 15.02.2021

EUR /USD: Schwache Konjunkturdaten lassen Anleger kalt

Auf kurzfristige Sicht könnte der Dollar an Zugkraft gewinnen. Der Kongress wird ab dem 22. Februar über das Billionen-Paket entscheiden. Die Aussichten auf diesen Impuls und die schnellere Durchimpfung lassen eine zügigere Erholung als in Europa möglich erscheinen.

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  • EUR/USD
    ISIN: EU0009652759Kopiert
    Kursstand: 1,21274 $ (FOREX) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung

Der Euro trotzt am Montag schwachen Konjunkturdaten aus dem Währungsraum. Zuletzt notiert EUR/USD um 0,08 Prozent fester bei 1,2127. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Euro-Referenzkurs am Freitagnachmittag auf 1,2108 Dollar festgesetzt.

Ein schwächerer Dollar verlieh dem Euro zum Wochenstart Unterstützung, maue Konjunkturdaten konnten die Stimmung nicht ins Negative schieben. Das hat seine Gründe. Zunächst waren die niedrigen Daten in etwa erwartet worden, zum anderen bleibt die Risikobereitschaft der Anleger relativ hoch, was den Dollar tendenziell drückt.

Die Industrie der Eurozone hat im Dezember markant weniger produziert. Im Monatsvergleich sei die Produktion um 1,6 Prozent gefallen, teilte das Statistikamt Eurostat am Montag mit. Analysten hatten nur einen Dämpfer um 1,2 Prozent erwartet. Wie Eurostat weiter mitteilte, schrumpfte die Fertigung im Währungsraum 2020 im Vergleich zum Vorjahr um 8,7 Prozent.

Auch der europäische Außenhandel hat im vergangenen Jahr Federn gelassen. Die Ausfuhren der 19 Euroländer gingen 2020 im Vergleich zum Vorjahr um 9,2 Prozent zurück, wie das Statistikamt Eurostat am Montag weiter mitteilte. Die Einfuhren sanken gegenüber dem Vorjahr um 10,8 Prozent. Von dem starken Einbruch in der ersten Corona-Welle im Frühjahr hat sich der Außenhandel im Jahresverlauf jedoch zunehmend erholt. Im Dezember stiegen die Ausfuhren der Eurozone gegenüber November saisonbereinigt um 1,1 Prozent, während die Einfuhren leicht zurückgingen. Der Handelsüberschuss stieg im letzten Monat des Jahres auf saisonbereinigt 27,5 Mrd. Euro. Das ist der höchste Stand seit Beginn der Aufzeichnungen im Jahr 1999.

Auf kurzfristige Sicht könnte der Dollar an Zugkraft gewinnen. Der Kongress wird ab dem 22. Februar über das Billionen-Paket entscheiden. Die Aussichten auf diesen Impuls und die schnellere Durchimpfung lassen eine zügigere Erholung als in Europa möglich erscheinen. Hier verläuft alles schleppend und ein Lockdown in der größten Volkswirtschaft Deutschland könnte sich durchaus nochmals verlängern, da die Richtwerte wieder gesetzt werden.

Als Unterstützung für EUR/USD sind die Kurse bei 1,2085 und 1,2050 zu nennen. Widerstände befinden sich an den Marken 1,2170 und am Jahreshoch bei 1,2372 vom 6. Januar.

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  • Schimanski
    Schimanski

    Wenn die Polizei in ein Casino einmarschiert und verkündet: "Nächsten Monat machen wir den Laden dicht!". Dann werden alle, die drin aktiv sind, noch den möglichst höchsten Gewinn machen wollen. Die Ansage macht die Zocker (Anleger) kalt ;-)

    15:06 Uhr, 15.02.2021
    1 Antwort anzeigen

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Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

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