EUR/USD: Hat der Euro eine Chance auf eine nachhaltige Erholung?

Am Sonntag kritisierte US-Präsident Donald Trump in zwei Tweets den Mangel an Fortschritten in den Verhandlungen mit der chinesischen Seite. Er drohte konkret mit höheren Strafzöllen und das schon aber dieser Woche. In diesem Umfeld sind die Aktienkurse global in Unruhe versetzt worden. Am Devisenmarkt waren die Ausprägungen unterschiedlich. Während einige Schwellenländerwährungen unter Druck gerieten, reagierte der Euro recht verhalten. Der EUR/USD-Kurs notiert weiterhin in der Nähe der Marke von 1,12.

Die Verhandlungen zwischen den USA und China stockten zuletzt bei einigen recht komplizierten Detailfragen. Trump hat nun offenbar die Geduld mit den schleppenden Fortschritten verloren und am Sonntag überraschend angekündigt, die bereits geltenden Sonderzölle auf Wareneinfuhren aus China im Wert von 200 Milliarden Dollar schon von diesem Freitag an von bisher 10 auf 25 Prozent zu erhöhen. Er drohte auch damit, bald alle Einfuhren aus China im Wert von mehr als 500 Milliarden US-Dollar mit solchen 25-prozentigen Zöllen überziehen zu wollen.

Aus Sicht der National-Bank hat der Euro nur dann eine nachhaltige Chance auf Erholung über die Marke vom 1,12 hinaus, wenn die aktuellen Wirtschaftsdaten in der Eurozone eine robuste europäische Wirtschaft anzeigen. Die heutigen Daten konnten keinen Schub entfachen. Die Geschäftsaktivitäten der Dienstleister in der Eurozone haben sich im April laut endgültigen Zahlen etwas verlangsamt. Der Rückgang war jedoch weniger stark als noch in einer ersten Schätzung ermittelt.

Die nächste markante Unterstützung für das Cross EUR/USD liegt am knappen Zweijahrestief vom 26. April 2019 bei 1,1110. Auf den nächsten wichtigen Widerstand trifft das Währungspaar am Hoch vom 1. Mai 2019 bei 1,1265.

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