Kommentar
10:11 Uhr, 12.08.2009

EUR-USD findet weiterhin Unterstützung bei 1.4100 - Offenmarktausschußsitzung im Fokus

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Der Euro eröffnet heute morgen (07.40) bei 1.4145, nachdem im europäischen Handel während der letzten 24 Handelsstunden Höchstkurse bei 1.4185 markiert wurden. USD-JPY startet heute morgen bei 95,55. In der Folge stellt sich EUR-JPY auf 135.20, während EUR-CHF bei 1.5305 oszilliert.

Bevor wir uns heute mit den gestrigen als auch den anstehenden Veröffentlichungen auseinandersetzen, werfen wir einen Blick auf die "US-Konjunkturkarte" von Moody’s Economy.com.

In fünf Bundesstaaten und 85 Metroregionen ergeben sich Anzeichen für eine Beendigung der schweren Rezession.

Ja, in der Tat, das ist noch kein großer Wurf und läßt sich lediglich im Bereich der "Green Shoots".

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Die US-Arbeitsproduktivität verzeichnete per 2. Quartal 2009 einen Anstieg um 6,4%. Die Prognose war bei 5,3% angesiedelt. Das Vorquartal wurde von +1,6% auf +0,3% revidiert. Wir nehmen die Daten zur Kenntnis und wenden uns wichtigeren Themen zu.

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Weitaus wesentlicher war die Veröffentlichung der Lagerbestände des Großhandels in den USA per Juni. Hier kam es zu einem Lagerabbau um -1,7%. Die Prognose war bei -0,90% angesiedelt. Der Vormonatswert wurde von -0,80% auf -1,2% angepaßt. Ergo war der Lagerabbau in dieser Zweimonatsperiode deutlich aggressiver als erwartet. Darüber hinaus kam es im Bereich des Absatzes per Mai und Juni jeweils zu Anstiegen um 0,4%, nachdem per April ein unverändertes Ergebnis erzielt wurde. Anders ausgedrückt stellt sich im zweiten Quartal eine Erholung des Absatzes und gleichzeitig ein forcierter Lagerabbau ein.

Nach vorne schauend verbessert sich der Ausblick vor diesem Hintergrund, daß der Zyklus des Lagerabbaus sich dem Ende nähert.

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Der Datenreigen beginnt mit der Veröffentlichung der Industrieproduktion der Eurozone per Juni. Analysten unterstellen im Monatsvergleich einen Anstieg um 0,3%. Das übersetzte sich in einen Rückgang auf Jahresbasis um -16,0% nach zuvor -17,0%. Mithin unterstellen Marktbeobachter eine Fortsetzung der Erholung. Positive Überraschungen schließen wir nicht aus.

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Die US-Handelsbilanz per Juni soll laut Konsensusprognose ein Defizit in Höhe von -28,5 Mrd. USD nach zuvor -25,96 Mrd. USD ausweisen.

Der Blick auf den Chart verdeutlicht, daß die Erholung in der Handelsbilanz im Bereich von 25- 30 Mrd. USD abgeschlossen zu sein scheint. Die entlastenden Effekte über einerseits Verbilligung der Energieimporte als auch andererseits durch die neue Sparsamkeit des US-Konsumenten erreicht auf diesem Niveau der Defizite ihre Grenzen.

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Das "Federal Budget" als Teilmenge des öffentlichen Gesamtbudgets soll per Juli 2009 ein Defizit in Höhe von -177,5 Mrd. USD nach zuvor -94,3 Mrd. USD betragen. Im Vorjahr stellte sich das Defizit auf "nur" -102,77 Mrd. USD. Die Defizitsituation bleibt in den USA dramatisch. Bei der Beurteilung der Entwicklung der Wirtschaftsleistung darf dieser Aspekt nicht ausgeblendet werden!

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Der Fokus des Finanzmarkts liegt heute auf dem Offenmarktausschuß. Hier ist keine Veränderung der Zinspolitik zu erwarten. Die Bandbreite zwischen 0,00% - 0,25% wird bestätigt werden.

Der Markt wird sich auf das begleitende Kommunique fokussieren. Finanz- und Wirtschaftsanalysten werden zu Sprachanalysten mutieren. Dabei wird der "Trackrecord" des FOMC selbstredend ignoriert. Dieser "Trackrecord" belegt eine durchaus unterproportionale Prognoseleistung dieser "Elite"! "Food for thought!"

Wir greifen den Ergebnissen gerne etwas vor. Ein leichter Konjunkturoptimismus wird die Verbalakrobatik des Offenmarktausschuß bestimmen.

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Zusammenfassend ergibt sich ein Szenario, das den Euro gegenüber dem USD favorisiert. Erst ein nachhaltiges Unterschreiten der Unterstützung bei 1.4100 dreht den Bias auf neutral.

Viel Erfolg!

© Folker Hellmeyer
Chefanalyst der Bremer Landesbank

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