EU über mangelhafte Arbeit der griechischen Statistik-Behörde entsetzt
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Athen/ Brüssel (Godmode-Trader.de) - Solch eine Rüge ist bemerkenswert: Die EU wirft Griechenland vor, aus Fehlern nicht gelernt zu haben und weiter zu schludern. Das beim EU-Statistikamt Eurostat angesiedelte „Beratungsgremium für die Statistische Governance“ (ESGAB) hat nach einem Bericht der Frankfurter Allgemeinen Zeitung in einem Gutachten festgestellt, dass die öffentliche Statistik in Griechenland noch immer nicht den europäischen Standards entspricht. Dies habe der Vorsitzende des Gremiums, der finnische Finanzstaatssekretär Martti Hetemäki, dem griechischen Finanzminister Euklid Tsakalotos klar gemacht und diesen zugleich aufgefordert, den Fachleuten baldmöglichst mitzuteilen, wie er die Missstände abstellen wolle. Man sei „sehr besorgt“ über die Lage im griechischen Statistikwesen, heiße es in dem Gutachten.
Eine Problem ist demnach der geringe, und nicht qualifizierte Personalzustand. Die Personalausstattung von Elstat bewege sich derzeit um 20 Prozent unter jenem Niveau, mit dem die EU-Mindestanforderungen für die Erhebung statistischer Daten erfüllt würden. Der Personalbestand liege nur noch bei 70 Prozent des Jahres 2010. Die griechische Regierung müsse dringend qualifiziertes Personal für Elstat rekrutieren und vor allem dafür sorgen, dass die Organisationsstruktur der Behörde flexibler werde, fordere das EU-Beratergremium.
Auch der politische Einfluss auf die Statistikbehörde wurde gerügt. Damit beziehen sich die EU-Fachleute vor allem auf die politisch motivierte strafrechtliche Verfolgung des früheren Chefs der Behörde, Andreas Georgiou. Je länger diese andauere, desto stärker wüchsen die Zweifel an der Glaubwürdigkeit des Statistiksystems, zitiert die FAZ aus dem Gutachten.