EU prüft neue Airbag-Klausel für Versicherer
- Lesezeichen für Artikel anlegen
- Artikel Url in die Zwischenablage kopieren
- Artikel per Mail weiterleiten
- Artikel auf X teilen
- Artikel auf WhatsApp teilen
- Ausdrucken oder als PDF speichern
Brüssel (BoerseGo.de) - Die EU-Kommission bereitet laut einem Pressebericht eine sog. Airbag-Klausel für die neuen Eigenkapitalregeln -Solvency II- von Versicherern vor. Wie die Financial Times Deutschland am Dienstag schreibt, würde solch eine Krisenklausel die Folgen einer erneuten Staatsschuldenkrise wie ein Airbag abfedern: Wenn wie derzeit Staatsanleihen südeuropäischer Länder im Wert fallen, würde die EU-Versicherungsaufsicht EIOPA einschreiten, indem sie die Rücklagen der Versicherer für Verpflichtungen gegenüber Kunden reduziert.
Branchenkenner befürchten damit ein Aufweichen der Grundprinzipien der Solvency II-Vorschriften. Das Regelwerk verlangt unter anderem von vielen Versicherern mehr und besseres Eigenkapital. Der neue regulatorische Rahmen für die europäische Versicherungswirtschaft soll zu Beginn des Jahres 2013 in Kraft treten
Analysten kritisieren die von der EU-Kommission ins Spiel gebrachte Ausnahmeregel scharf. "Wenn es dabei bleibt, werden Risiken aus Staatsanleihen vollständig ignoriert", sagte ein Experte von der Investmentbank JP Morgan gegenüber der Zeitung. "Deshalb werden die Versicherer noch mehr in Staatsanleihen der Euro-Zone investieren, als das schon unter den ursprünglichen Plänen für Solvency II der Fall gewesen wäre." Eine Folge wäre, dass die Assekuranz weniger Kapital für Unternehmensanleihen, Aktien und Immobilien zur Verfügung stellt. Die Versicherer haben sich dagegen für den Krisendämpfer ausgesprochen.
Keine Kommentare
Die Kommentarfunktion auf stock3 ist Nutzerinnen und Nutzern mit einem unserer Abonnements vorbehalten.