EU-Kommission will keine US-Ratings mehr akzeptieren
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Düsseldorf (BoerseGo.de) - Europa will einem Pressebericht zufolge künftig auf US-Ratings für europäische Wertpapiere verzichten. Alle Ratings müssten von vergleichbarer Qualität sein, und dies sei bei denen aus den USA und anderen Drittstaaten nicht garantiert, schreibt das Handelsblatt am Freitag unter Berufung auf EU-Kommissionskreise.
Nach Auffassung der EU-Kommission ist der US-amerikanische Rechtsrahmen für Ratingagenturen nicht mit dem EU-Rechtsrahmen in Einklang zu bringen, wie das Blatt berichtet. Das gelte auch für die gesetzlichen Regelungen der großen Schwellenländer wie China, Indien, Russland und Brasilien. In diesen Ländern erstellte Ratings wären dann in Europa nicht mehr anzuwenden.
Ein Verbot dieser Ratings hätte laut Handelsblatt für die europäischen Banken enorme Regulierungsfolgen. Sie müssten für Finanzprodukte aus den USA, für die es kein europäisches Rating gibt, mehr Eigenkapital hinterlegen als bisher.
Rechtsgrundlage für das Vorgehen ist eine EU-Verordnung aus dem Jahr 2009. Sie zwingt die europäischen Ratingagenturen dazu, eine Lizenz zu beantragen, ihre Bewertungskriterien offenzulegen und Interessenskonflikte zu beseitigen. Für Ratings aus Drittstaaten gilt die Verordnung erst ab dem kommenden 7. Juni. Ab diesem Zeitpunkt will die EU Bonitätsnoten nur aus jenen Herkunftsländern akzeptieren, die vergleichbar strikte Vorschriften für Ratingagenturen erlassen haben wie die Europäische Union.
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