Fundamentale Nachricht
14:21 Uhr, 03.03.2023

EU-Inflation: Kernrate steigt weiter kräftig an

Die Europäische Zentralbank (EZB) bleibt laut Ulrike Kastens, Volkswirtin Europa bei der DWS, unter extremem Handlungsdruck.

Die Inflationsrate in der Eurozone hat im Februar 2023 enttäuscht. Entgegen den Markterwartungen ging sie im Februar nur auf 8,5 Prozent zurück, nach 8,6 Prozent im Januar. Während die Energiepreise den dritten Monat in Folge zu einer gewissen Entlastung beitrugen, kletterten die Nahrungsmittelpreise weiter.

Zwar kann die Europäische Zentralbank die Nahrungsmittelpreise nicht direkt beeinflussen, doch gerade sie führen bei den Verbrauchern zu einem Anstieg der gefühlten Inflation. Dies kann der EZB nicht gleichgültig sein. Hinzu kommt der weitere Anstieg der Kernrate, die auf 5,6 Prozent geklettert ist, da sich vor allem die Dienstleistungspreise kräftig erhöhten.

Eine wirkliche Entspannung in der Kernrate erwarten wir in diesem Jahr nicht, denn die Unternehmen werden weiterhin ihre höheren Kosten an die Verbraucher weitergehen. Mit einer von uns prognostizierten Kernrate von 4,9 Prozent im Jahresdurchschnitt bleibt für die EZB noch sehr viel zu tun. Auch nach der März-Sitzung sind weitere kräftige Zinserhöhungen zu erwarten, um das Inflationsproblem nicht ausufern zu lassen.

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