ESM: Direkte Bankenhilfe würde Kapazität sprengen
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Brüssel (BoerseGo.de) - Direkte Bankenhilfen gefährden einem Pressebericht zufolge die Funktionsfähigkeit des Euro-Rettungsschirms ESM. Wie das „Handelsblatt“ am Donnerstag schreibt, könnte dadurch das Ausleihvolumen des ESM deutlich eingeschränkt werden. Der Zeitung liegen der Entwurf einer Leitlinie für das neue Hilfsinstrument und der Zwischenbericht einer von den Euro-Finanzministern eingesetzten Task-Force vor. Aus den vertraulichen Unterlagen gehe hervor, dass es gravierende technische Probleme gebe, schreibt das Blatt.
So müsste sich der Rettungsschirm für die Rekapitalisierung am Kapital der Hilfe suchenden Banken beteiligen. Damit gehe der ESM ein größeres Risiko ein als bei seiner bisherigen Aufgabe, der Kreditvergabe an Euro-Staaten. Die Folge wäre, das der Fonds eine höhere Ausstattung als zusätzlichen Sicherheitspuffer benötige. Laut Zwischenbericht habe der ESM darüber bereits Gespräche mit Ratingagenturen geführt, heißt es weiter. Das Ergebnis sei: Wolle der ESM seine gute Bonitätsnote behalten, müsste er für jeden Euro direkter Bankenhilfe seine Ausleihkapazität um drei Euro senken.
Eigentlich sollte der ESM bis zu 500 Milliarden Euro schwer sein. Wie sehr sich das ESM-Volumen nun verkleinern könnte, hänge von der genauen Ausgestaltung der Bankenhilfe ab, heißt es in dem Bericht. Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble (CDU) und seine europäischen Kollegen werden bei ihrem Treffen am kommenden Montag in Brüssel erstmals über die technischen Details beraten, wie ein Sprecher von Währungskommissar Olli Rehn auf Anfrage des „Handelsblatts“ bestätigte.
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