Kommentar
22:22 Uhr, 15.04.2015

Es wird eng für die USA

Die Berichtssaison bietet bisher keinen allzu großen Rückenwind für US-Aktien. Auch die neuesten Wirtschaftsdaten sind erschütternd. Wann kommt das böse Erwachen?

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Die US Börse hält sich heute nicht nur tapfer, sondern letzt sogar anständig zu. Daten untermauern das nicht. Heute wurde der Empire State Manufacturing Index veröffentlicht. Er gibt über die Lage der Wirtschaft im Raum New York Auskunft. Er ist damit ein regionaler Index, hat aber eine gewisse Indikatorfunktion für das ganze Land.

Was New York vorhersagt ist nicht schön. Die Lage ist geradezu düster. Positive Indexwerte deuten auf Expansion hin, negative auf Kontraktion. Der Index ist nun ins negative Territorium gerutscht. Das ist kein gutes Omen. Im Januar und Februar konnte man noch viel auf das Winterwetter schieben. Im März hätte sich nun so langsam einmal eine Erholung einstellen sollen. Davon ist derzeit noch nichts zu sehen.

Die Abschwächung der US Wirtschaft ist in vielen Indizes sichtbar. Demnächst wird die erste Schätzung für das Wirtschaftswachstum im ersten Quartal veröffentlicht. Das könnte eine starke Überraschung geben. Die Börse stört das nicht. Einerseits kommen denken viele daran, dass die Fed die Zinsen wohl nicht so schnell anheben wird. Andererseits sind die Unternehmen durchaus noch optimistisch. Das erste Quartal war einfach schlecht. Das hat die Aussichten aber noch nicht vermiest. Fast alle Indikatoren - nicht nur der Empire State Index - zeigen auf Sicht der kommenden Monate wieder nach oben. Der Optimismus ist wirklich unerschütterlich. Solange die Stimmung so gut bleibt und Unternehmen nicht beginnen am Ausblick zu zweifeln, kann sich die Wirtschaft noch weiter "durchwurschteln." Es muss nun aber so langsam eine Trendwende eintreten. Je länger die Lage schlecht ist, desto eher werden auch die Erwartungen für die Zukunft korrigiert. Das sollte möglichst vermieden werden.

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3 Kommentare

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  • fehu001
    fehu001

    Ich wüßte zu gerne, warum die QE gerne so negativ dar gestellt werden?

    Ob sie nun etwas gebracht haben oder nicht, geschadet haben sie auf keinen Fall. Was also meckern alle da nur herum?

    Und den Aktien hat es auch geholfen.

    10:18 Uhr, 16.04. 2015
  • whynot
    whynot

    Nun wird langsam der zweifelhafte Erfolg aller QE offensichtlich - zu dumm, dass Draghi diesem Ansatz blind gefolgt ist. Fraglich ist auch, ob ein QE IV an den Börsen da noch etwas retten kann, oder es nach einem kurzen Strohfeuer eher noch die Zweifel an einer grundsätzlichen Wirksamkeit von QE nährt und dann sogar kontraproduktiv an den Börsen wirken könnte (z. B. über eine Flucht aus dem $ und einer daraus folgenden Flucht vor US-Investments oder eine überschießende Inflation, die plötzlich vor der Tür stehen kann und die Zinsen angehoben werden müssen!). Der $ wurde ja geradezu "abgöttisch geliebt" in den letzten Monaten aufgrund des Märchens von der ach so tollen Recovery. Schade, dass man in Europa nicht den Weg der Restrukturierungen konsequent fortgesetzt hat und nun auch den vermeintlich einfacheren Weg des billigen Geldes geht, denn damit hat Europa die Chance verpasst, die Wirtschaft nachhaltig aus sich selbst heraus gesunden zu lassen und nicht durch die gleichen Maßnahmen wie ie FED die Kräfte einer freien Marktwirtschaft zu regulieren und damit deren Wirkung zu verwässern. Europa hat aber leider nicht das Selbstbewußtsein, einen eigenen Weg zu gehen.

    08:12 Uhr, 16.04. 2015
    1 Antwort anzeigen

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Über den Experten

Clemens Schmale
Clemens Schmale
Finanzmarktanalyst

Clemens Schmale hat seinen persönlichen Handelsstil seit den 1990er Jahren an der Börse entwickelt.

Dieser gründet auf zwei Säulen: ein anderer Analyseansatz und andere Basiswerte. Mit anders ist vor allem die Kombination aus Global Makro, fundamentaler Analyse und Chartanalyse sowie Zukunftstrends gemeint. Während Fundamentaldaten und Makrotrends bestimmen, was konkret gehandelt wird, verlässt sich Schmale beim Timing auf die Chartanalyse. Er handelt alle Anlageklassen, wobei er sich größtenteils auf Werte konzentriert, die nicht „Mainstream“ sind. Diese Märkte sind weniger effizient als andere und ermöglichen so hohes Renditepotenzial. Sie sind damit allerdings auch spekulativer als hochliquide Märkte. Die Haltedauer einzelner Positionen variiert nach Anlageklasse, beträgt jedoch meist mehrere Tage, oft auch Wochen oder Monate.

Rohstoffe, Währungen und Volatilität handelt er aktiv, in Aktien und Anleihen investiert er eher langfristig. Die Basiswerte werden direkt – auch über Futures – oder über CFDs gehandelt, in Ausnahmefällen über Optionen und Zertifikate.

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