Es mangelt an Anzeichen für reales Wachstum
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Frankfurt (BoerseGo.de) – "Barings Asset Management verhält sich auf der Suche nach Märkten weiterhin extrem vorsichtig, denn den Volkswirtschaften mangelt es an Anzeichen für reales Wachstum". Dies ist die Einschätzung von Andrew Cole, Director of Asset Allocation bei Barings. Er erläutert: „Im Moment kommt es mir so vor, als spielten die Märkte eine schlechte Version der „Reise nach Jerusalem“, und jedes Mal, wenn die Musik aufhört, steht wieder ein neues Land ohne Mittel da. Griechenland war in den vergangenen 18 Monaten ein Serienverlierer, zu dem sich später Irland und Portugal hinzugesellten. Das Tempo hat jedoch vor kurzem stark angezogen, und in jeder neuen Woche wird ein neues Land angefeindet, ohne dass es eine Möglichkeit hätte, sich zu verteidigen. Diese Haltung beobachteten wir gegenüber Italien und Spanien, anschließend gegenüber den USA und kürzlich gegenüber Frankreich.“
Cole weiter: „Die Märkte schauten auf die jüngsten Initiativen aus Europa und den USA und zeigten eine Trotzreaktion. Sämtliche politische Initiativen kommen zu spät, es mangelt ihnen an umfassender Unterstützung, und aufgrund der geldpolitischen Straffungsmaßnahmen und der Regulierung der Bankbilanzen verstärken sie eine Wachstumsverlangsamung. Keine dieser Maßnahmen wendet sich an die mikroökonomischen Wachstumsbarrieren oder nutzt die begrenzten Regierungsressourcen, um dem privaten Sektor einen wirklichen Anreiz für eine Beteiligung zu bieten. Das Vertrauen im gesamten nordatlantischen Raum schwindet“.
Insbesondere betont Cole die entmutigenden Zukunftsaussichten Frankreichs: „Das Land hat eine Staatsverschuldung gegenüber dem BIP von 80 Prozent und verzeichnet damit einen erbarmungslosen Anstieg der Schuldenquote, die Mitte der 1970er Jahre noch bei 15 Prozent lag. Da stellt sich die Frage, wie würde Frankreichs BIP-Wachstumsrate aussehen, wenn die Regierung die Wirtschaftsaktivität nicht kontinuierlich angekurbelt hätte.“ Beunruhigender für Frankreichs Führungsspitze sei aber das Wissen, dass sie die begünstigten Interessengruppen in den vergangenen 40 Jahren kein einziges Mal unter die Lupe genommen hat und die öffentlichen Ausgaben nicht einmal phasenweise einem Sparkurs unterworfen wurden. Das jüngste deutsch-französische Abkommen sei möglicherweise ein Schritt nach vorn, doch es ist immer noch weniger als das, was sich der Markt erhofft hatte.
Im Hinblick auf die verschiedenen Vermögensklassen, vertritt Barings Aktien gegenüber weiterhin ein verringertes Engagement aufgrund der Besorgnis über die Wachstumsaussichten und die Ertragssituation der Unternehmen; ein Wechsel der Anlagestrategie zur Monatsmitte sei jedoch nicht ausgeschlossen, so der Investmentspezialist abschließend.
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