Es ist traurig was aus den USA geworden ist
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Es ist traurig was aus den USA geworden ist. Wie der Drogensüchtige verzweifelt nach dem Dealer Ausschau hält, der Alkoholiker nach dem Kellner seines Vertrauens, blicken die Marktteilnehmer auf die kommenden Entscheidungen der US-amerikanischen Zentralbank. Wieviel 100 Milliarden wird die Fed diesmal in den Markt pumpen? 300? 500? Gar eine Billionen niegelnagelneue, frisch riechende Dollar?
Während der Rest der teil- und voll entwickelten Welt sich ökonomisch teils befriedigend, teils auf geradezu sensationelle Weise von den Nachwehen der Finanz-und Wirtschaftskrise erholt, hängen die USA weiter am Tropf ihrer Notenbank.
Das Problem auf den Punkt gebracht: Wenn man schon voll mit Alkohol, Speed und Kokain ist, dann bringen einen selbst hohe Dosen an Rauschmitteln kaum noch vorwärts. Der (kalte) Entzug ist das wohl einzige Mittel der Gesundung, um auch wieder ein normales Leben führen zu können. Praktiziert wird das Gegenteil. Die amerikanische Wirtschaft steht nun schon seit geraumer Zeit unter Volldröhnung. Niedriger kann die Zentralbank die Zinsen praktisch nicht senken. Immer noch mehr Liquidität für die Banken bringt der Realwirtschaft nichts mehr.
Zumal die Kreditinstitute, wie höchst egomanische Dealer, das billige Geld ja nicht zu Niedrigstkonditionen an die Unternehmen und Bürger weitergeben. Wer nicht kreditwürdig ist, bekommt auch bei Nullzinspolitik der Notenbanken keinen Kredit von den Geschäftsbanken (Das ist auch richtig so, denn diese Unsitte war Mitauslöser der US-Finanzkrise).
Wer aber kreditwürdig ist, sprich über Sicherheiten und/oder Cashflow verfügt, bekam auch schon vorher Darlehen. Billiger als jetzt wird es nicht werden. Die Geldflutungen der Notenbank dienen also letztlich nur zwei Zielen: Aufpäppelung der Banken und Unterstützung der staatlichen Schuldenorgie über den Ankauf von Staatsanleihen.
Es ist höchste Zeit, dass das Land sich kollektiv in den Entzug begibt. Dass der schmerzlich ist wissen alle. Wohin die Dauerzufuhr an Aufputschmitteln führt aber ebenso ...
Autor: Daniel Kühn
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