Fundamentale Nachricht
09:46 Uhr, 03.02.2014

Erwartetes Gewinnwachstum stützt deutsche Aktien

Christian von Engelbrechten, Fondsmanager des Fidelity Germany Fund, rechnet damit, dass deutsche Aktien bis Ende 2014 um über zehn Prozent zulegen werden

Kronberg im Taunus (BoerseGo.de) – Deutsche Aktien bleiben aussichtsreich. Zwar dürfte der Kurszuwachs geringer ausfallen als 2013, da die Bewertungskomponente aufgrund des gestiegenen Anlegervertrauens schon aufgeholt hat und nun die Gewinnsteigerungen verstärkt im Fokus stehen. Dennoch sei aber davon auszugehen, dass deutsche Aktien bis Ende 2014 um über zehn Prozent zulegen werden, wie Christian von Engelbrechten, Fondsmanager des Fidelity Germany Fund, in einem aktuellen Marktkommentar schreibt.

Getrieben werde diese positive Entwicklung von einem deutlichen Gewinnwachstum 2014 und 2015. Denn deutsche Konzerne würden sowohl vom globalen Wachstum als auch von einem robusten Binnenkonsum profitieren. Die Konsequenzen der deutschen Wettbewerbsstärke und der Steigerung der Lohnsumme seien vielversprechend - 2014 würden beide großen Säulen, sowohl der Konsum als auch die Exporte positiv zum Wachstum der Unternehmensgewinne beitragen. Die Rahmenbedingungen stimmten. Die Reallöhne stiegen, die neue Regierung dürfte von größeren Steuererhöhungen absehen, die Zahl der Arbeitnehmer steige und die Inflation bleibe zunächst niedrig. Zudem helle sich in weiten Teilen der Welt die konjunkturelle Stimmung auf. Dank ihrer sehr hohen Exportquote würden deutsche Unternehmen mit zu den Hauptprofiteuren dieser Entwicklung gehören. Mittelfristig müsse Deutschland allerdings aufpassen, den erfolgreichen Reformkurs fortzusetzen. Eine Steuerstrukturreform fehle weiterhin und Maßnahmen der neuen Regierung zur Zeitarbeit und zur Rente seien eher eine Belastung für die deutsche Wirtschaft, heißt es weiter.

„Deutsche Aktien sind auch deshalb interessant, weil ihr Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) noch deutlich unter dem historischen Durchschnitt liegt. Hinzu kommt eine Dividendenrendite von rund drei Prozent. Allerdings erwarte ich nach den kräftigen Kursgewinnen, dass die Kluft zwischen Gewinnern und Verlierern größer wird und Fundamentaldaten stärker in den Mittelpunkt rücken. So ist der MDAX mehr als eine Standardabweichung über seinen historischen Bewertungen und weist eine Rekordprämie von mehr als 20 Prozent Aufschlag gegenüber dem DAX auf. Viele Unternehmen in diesem Segment sind zu teuer. Deshalb schaue ich neben den Large Caps vor allem auf Firmen im SDAX, wo man noch viele unterschätzte Geschäftsmodelle findet. Durch die historisch gute Bilanzsituation großer Unternehmen besteht hier zudem die Chance, von Übernahmen zu profitieren“, so von Engelbrechten.

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Über den Experten

Tomke Hansmann
Tomke Hansmann
Redakteurin

Nach ihrem Studium und einer anschließenden journalistischen Ausbildung arbeitet Tomke Hansmann seit dem Jahr 2000 im Umfeld Börse, zunächst als Online-Wirtschaftsredakteurin. Nach einem kurzen Abstecher in den Printjournalismus bei einer Medien-/PR-Agentur war sie von 2004 bis 2010 als Devisenanalystin im Research bei einer Wertpapierhandelsbank beschäftigt. Seitdem ist Tomke Hansmann freiberuflich als Wirtschafts- und Börsenjournalistin für Online-Medien tätig. Ihre Schwerpunkte sind Marktberichte und -kommentare sowie News und Analysen (fundamental und charttechnisch) zu Devisen, Rohstoffen und US-Aktien.

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