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10:02 Uhr, 06.08.2012

Erste Hoffnungsschimmer aus Athen

München/ Athen (BoerseGo.de) - Der bayerische Finanzminister Markus Söder fordert ein rasches Ausscheiden Griechenlands aus der Euro-Zone. An Athen müsse ein Exempel statuiert werden, sagte der CSU-Politiker der "Bild am Sonntag". Bis Jahresende solle das Land den Euro verlassen. Wenn ein Land auf Dauer seine Schulden nicht zurückzahlen könne, müsse es die Währungsgemeinschaft verlassen

Eine Forderung zur Unzeit, schimpft SPD-Fraktionsvize Joachim Poß. Söder sei ein schriller Krawallmacher und schade Deutschland mit seinen Aussagen. Söder ignoriere die Kosten und Gefahren für die gesamte Eurozone. Auch im Fall eines Austritts Griechenlands aus der Euro-Zone kämen Hilfsleistungen in Milliardenhöhe auf Deutschland zu. Auch der Chef des Bundesverbands der Deutschen Industrie (BDI), Hans-Peter Keitel, warnte vor gewaltigen Gefahren bei einem Auseinanderbrechen der Währungsunion. „Jeder Rückschritt in der europäischen Integration würde unkalkulierbare Risiken für die wirtschaftliche und politische Stabilität bedeuten“, sagt Keitel der "Süddeutschen Zeitung" (Montag).

Aus Athen kommend derweil ermutigende Töne. Nach Einschätzung der Kontrolleure der internationalen Troika-Geldgeber aus IWF, EZB und EU kommt Griechenland mit seinen Sparvorhaben gut voran. Der Chef der IWF-Delegation, Poul Thomsen, sagte am Sonntag zum Abschluss des Troika-Besuchs, die Gespräche liefen gut, man habe Fortschritte erzielt. Man sei sich aber einig, dass zum Erreichen der gesetzten Ziele weitere Anstrengungen erforderlich seien. Für ein endgültiges Urteil zur Lage des Landes wollen die Experten im September erneut nach Athen reisen. Der Troika-Bericht entscheidet darüber, ob Athen weitere Hilfstranchen aus dem Rettungsprogramm in Anspruch nehmen kann. Griechenland hat sich im Gegenzug für ein 130 Milliarden Euro großes Rettungspaket zu Reformen und einem strikten Sparkurs verpflichtet.

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Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

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