Erste Hoffnungsschimmer aus Athen
- Lesezeichen für Artikel anlegen
- Artikel Url in die Zwischenablage kopieren
- Artikel per Mail weiterleiten
- Artikel auf X teilen
- Artikel auf WhatsApp teilen
- Ausdrucken oder als PDF speichern
München/ Athen (BoerseGo.de) - Der bayerische Finanzminister Markus Söder fordert ein rasches Ausscheiden Griechenlands aus der Euro-Zone. An Athen müsse ein Exempel statuiert werden, sagte der CSU-Politiker der "Bild am Sonntag". Bis Jahresende solle das Land den Euro verlassen. Wenn ein Land auf Dauer seine Schulden nicht zurückzahlen könne, müsse es die Währungsgemeinschaft verlassen
Eine Forderung zur Unzeit, schimpft SPD-Fraktionsvize Joachim Poß. Söder sei ein schriller Krawallmacher und schade Deutschland mit seinen Aussagen. Söder ignoriere die Kosten und Gefahren für die gesamte Eurozone. Auch im Fall eines Austritts Griechenlands aus der Euro-Zone kämen Hilfsleistungen in Milliardenhöhe auf Deutschland zu. Auch der Chef des Bundesverbands der Deutschen Industrie (BDI), Hans-Peter Keitel, warnte vor gewaltigen Gefahren bei einem Auseinanderbrechen der Währungsunion. „Jeder Rückschritt in der europäischen Integration würde unkalkulierbare Risiken für die wirtschaftliche und politische Stabilität bedeuten“, sagt Keitel der "Süddeutschen Zeitung" (Montag).
Aus Athen kommend derweil ermutigende Töne. Nach Einschätzung der Kontrolleure der internationalen Troika-Geldgeber aus IWF, EZB und EU kommt Griechenland mit seinen Sparvorhaben gut voran. Der Chef der IWF-Delegation, Poul Thomsen, sagte am Sonntag zum Abschluss des Troika-Besuchs, die Gespräche liefen gut, man habe Fortschritte erzielt. Man sei sich aber einig, dass zum Erreichen der gesetzten Ziele weitere Anstrengungen erforderlich seien. Für ein endgültiges Urteil zur Lage des Landes wollen die Experten im September erneut nach Athen reisen. Der Troika-Bericht entscheidet darüber, ob Athen weitere Hilfstranchen aus dem Rettungsprogramm in Anspruch nehmen kann. Griechenland hat sich im Gegenzug für ein 130 Milliarden Euro großes Rettungspaket zu Reformen und einem strikten Sparkurs verpflichtet.
Keine Kommentare
Die Kommentarfunktion auf stock3 ist Nutzerinnen und Nutzern mit einem unserer Abonnements vorbehalten.