Erneuter Kurssturz der Onlinehändler
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Erwähnte Instrumente
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- Zalando SE - WKN: ZAL111 - ISIN: DE000ZAL1111 - Kurs: 25,400 € (XETRA)
- ASOS PLC - WKN: 912703 - ISIN: GB0030927254 - Kurs: 9,780 € (L&S)
70 % Kursverlust waren nicht genug, 80 % sind es scheinbar auch nicht, dann nehmen wir eben 90 % runter vom Top. Den heutigen Reigen der Kursverluste hat der britische Onlinehändler Asos ausgelöst. Die Aktie verliert rund 30 % an Wert. Dabei war die Aktie schon im Vorfeld über 80 % im Kurs gefallen.
Das Signal ist übel
Berenberg spricht in einer Reaktion auf die Zahlen von Asos heute von einer hohen Retourenquote des Onlinehändlers. Verbraucher lassen mehr Artikel zurückgehen, um künftig ihre Rechnungen noch bezahlen zu können, die im Zuge der Inflation immer teurer werden. Für Jeffries liegt die neue Gewinnprognose weniger als halb so hoch, wie der Konsens es erwartet hat. Das Umsatzplus von 4 bis 7 % sei weniger als die Konsensschätzung von 7,3 %, so der Analyst. Goldman Sachs verweist ebenfalls darauf, dass die Jahresziele für den Vorsteuergewinn um 57 % unterhalb des Konsenses liegen.
Viel nachdenklicher als die nackte Gewinnwarnung stimmt mich hierbei die Tatsache, dass die Aktien immer noch so heftig an Wert verlieren. Bei einer Zalando reichen Analysten schon seit geraumer Zeit einer Gewinnwarnung rum. So auch bei Asos und anderen Onlinehändlern. Der Markt hingegen zeigt sich vollkommen überrascht und auf dem falschen Fuß erwischt.
Sippenhaft
Dabei scheint egal zu sein, womit gehandelt wird. Bringt ein Onlinemodehändler eine Warnung fallen praktisch Onlinehändler, egal ob Apotheke, Fahrradhändler oder Möbelversand. Bodenbildungen sind davon geprägt, dass die Aktien ggü. schlechten Nachrichten allmählich immun werden. Das ist bisher noch überhaupt nicht festzustellen. Vielmehr wirken sich Gewinnwarnungen, wie die Tage bei einer Hornbach gesehen, immer noch sehr heftig aus, auch wenn die Aktien bereits niedrig bewertet sind.
Käufern scheint momentan eindeutig der Mut zu fehlen, ins fallende Messer zu greifen. Bis wir hier zumindest stabilere Tendenzen sehen und Gewinnwarnungen eher Gleichgültigkeit erzeugen, scheint noch ein Stück an Weg vor uns zu liegen.
Schlechte Nachrichten führen zu immer schlechteren Kursen. Dieser Teufelskreis muss durchbrochen werden. Wenn der Pessimismus schon so groß ist, dass eine Gewinnwarnung eher positiv überrascht, rückt ein Boden näher.
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