Fundamentale Nachricht
14:30 Uhr, 28.06.2021

Erneuerbare schwächeln im ersten Halbjahr

Das erste Quartal war deutlich windstiller und ärmer an Sonnenstunden. Als Folge sank auch der Anteil der aus Wind, Sonne und anderen regenerativen Quellen gewonnenen Elektrizität. Experten fordern jetzt einen noch schnelleren Ausbau der Erneuerbaren in Deutschland.

Berlin (Godmode-Trader.de) - Es liegt in der Natur der Sache, dass Erneuerbare Energien in ihrer Leistung stark schwanken. So ist es auch kaum verwunderlich, dass aufgrund der wetterbedingt ungünstigeren Umstände im ersten Halbjahr der Anteil der aus Wind, Sonne und anderen regenerativen Quellen gewonnenen Elektrizität „nur“ 43 Prozent des Bruttostromverbrauchs in Deutschland abdeckte. Zum Vergleich: Im Vorjahreszeitraum waren es noch rund 50 Prozent gewesen. Das erste Quartal war nun mal deutlich windstiller und ärmer an Sonnenstunden, wie aus Berechnungen des Energieverbands BDEW und des Zentrums für Sonnenenergie- und Wasserstoff-Forschung Ba­den-Württemberg (ZSW) hervorgeht, die am Montag veröffentlicht wurden.

Einen leichten Zuwachs von rund zwei Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum gab es demnach bei der Stromerzeugung aus Photovoltaikanlagen, die Erzeugung aus Windenergie (an Land und auf See) hingegen ging um rund 20 Prozent zurück. „Um die ambitionierten Klimaziele im Klimaschutzgesetz und European Green Deal zu erreichen, müssen wir das Ausbautempo deutlich anziehen. Für das höhere CO2-Einsparziel ist ein Anteil von mindestens 70 Prozent Erneuerbarer Energien an der Stromerzeugung bis 2030 erforderlich“, sagt Kerstin Andreae, Vorsitzende der BDEW- Hauptgeschäftsführung. „Neben einer Beschleunigung des Windenergie-Ausbaus an Land durch mehr Genehmigungen und Flächenausweisung brauchen wir auch einen echten PV-Boom mit einem Zubau von mindestens zehn Gigawatt pro Jahr.

Im ersten Halbjahr 2021 lag die Bruttostromerzeugung bei 292 Mrd. Kilowattstunden (kWh) - ein Anstieg von fast fünf Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum. Insgesamt wurden rund 122 Mrd. kWh Strom aus Sonne, Wind und anderen regenerativen Quellen erzeugt (1. Halbjahr 2020: 137 Mrd. kWh). Davon stammten gut 48 Mrd. kWh aus Wind an Land, 28 Mrd. kWh aus Photovoltaik, gut 22 Mrd. kWh aus Biomasse, fast zwölf Mrd. kWh aus Wind auf See und neun Mrd. kWh aus Wasserkraft. Aus konventionellen Energieträgern wurden 170 Mrd. kWh erzeugt. Im Vorjahreszeitraum waren es 142 Mrd. kWh.

Keine Kommentare

Du willst kommentieren?

Die Kommentarfunktion auf stock3 ist Nutzerinnen und Nutzern mit einem unserer Abonnements vorbehalten.

  • für freie Beiträge: beliebiges Abonnement von stock3
  • für stock3 Plus-Beiträge: stock3 Plus-Abonnement
Zum Store Jetzt einloggen

Das könnte Dich auch interessieren

Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

Mehr Experten