Kommentar
16:27 Uhr, 11.07.2022

Erinnerungen an 2008: Energiekrise ähnelt Finanzkrise

2008 waren es Banken, die mit Milliarden gerettet wurden, nun sind es Versorger. Anleger reagieren bisher gelassen. Das kann sich ändern.

Die Parallelen zu 2008 sind bemerkenswert. Die ersten Investmentbanken gerieten Anfang 2008 in Schieflage, wurden jedoch gerettet. Anleger ignorierten die Probleme größtenteils. Das Gleiche geschieht heute bei Versorgern. In Deutschland braucht Uniper 9 Mrd. Euro Hilfsgelder, in Frankreich braucht EDF mehr als 10 Mrd. Ob über Rettungspakete oder Subventionen, um Bürger zu entlasten, der große Energie-Bailout in Europa erreicht 100 Mrd. Euro. Wenn ein Sektor mit 100 Mrd. unterstützt werden muss, ist etwas ganz offensichtlich nicht korrekt. Immerhin springen Regierungen ein und lassen es nicht zu einem Lehman-Moment kommen. Das Fehlen eines spektakulären Bankrotts wie bei Lehman Brothers ändert nichts am Grundproblem. Nur weil Versorger nicht bankrottgehen, gibt es trotzdem nicht mehr Gas und billigeren Strom. Regierungen können das Problem nicht beheben, die Löcher aber mit Geld stopfen, sodass es in der Bevölkerung weniger bemerkt wird. An der Versorgungsunsicherheit ändert es nichts. Die Energiekrise ist nicht neu. Seit Herbst 2021 flackert sie immer wieder auf. Die Preise von Kohle und Gas zeigen es deutlich...

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Über den Experten

Clemens Schmale
Clemens Schmale
Finanzmarktanalyst
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Clemens Schmale hat seinen persönlichen Handelsstil seit den 1990er Jahren an der Börse entwickelt.

Dieser gründet auf zwei Säulen: ein anderer Analyseansatz und andere Basiswerte. Mit anders ist vor allem die Kombination aus Global Makro, fundamentaler Analyse und Chartanalyse sowie Zukunftstrends gemeint. Während Fundamentaldaten und Makrotrends bestimmen, was konkret gehandelt wird, verlässt sich Schmale beim Timing auf die Chartanalyse. Er handelt alle Anlageklassen, wobei er sich größtenteils auf Werte konzentriert, die nicht „Mainstream“ sind. Diese Märkte sind weniger effizient als andere und ermöglichen so hohes Renditepotenzial. Sie sind damit allerdings auch spekulativer als hochliquide Märkte. Die Haltedauer einzelner Positionen variiert nach Anlageklasse, beträgt jedoch meist mehrere Tage, oft auch Wochen oder Monate.

Rohstoffe, Währungen und Volatilität handelt er aktiv, in Aktien und Anleihen investiert er eher langfristig. Die Basiswerte werden direkt – auch über Futures – oder über CFDs gehandelt, in Ausnahmefällen über Optionen und Zertifikate.

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