Kommentar
15:49 Uhr, 10.08.2012

Erholung lässt auf sich warten...

Montag, 06. August

Das indonesische Bruttoinlandsprodukt ist im zweiten Quartal um 6,4% gegenüber dem Vorjahresquartal angestiegen. Im ersten Quartal lag das Wachstum bei 6,3%.

In Australien sind die Verbraucherpreise im Juli auf Monatssicht um 0,2% angestiegen, nachdem sie im Juni noch um 0,2% sanken. Auf Jahressicht betrug die Jahresteuerung 1,5%, nach 1,6% im Vormonat.

Der japanische Index der Frühindikatoren ist vorläufigen Berechnungen zufolge im Juni um 2,6 auf 92,6 Punkte gesunken.

Der sentix-Index für die Eurozone ist im August um 0,7 auf -30,3 Punkte, den tiefsten Stand seit über 3 Jahren, gefallen. Der Teilindex für die Konjunkturerwartung stieg jedoch das erste Mal seit Langem wieder an. Der Erwartungsindex stieg um 0,75 auf -23,3 Punkte an.

Dienstag, 07. August

Die australische Zentralbank beließ ihren Leitzins erwartungsgemäß unverändert bei 3,5%. Das war bereits die zweite Ratssitzung in Folge mit unverändertem Zinssatz.

Im Juli blieb die saisonbereinigte Arbeitslosenquote in derSchweiz unverändert bei 2,9%, was ebenfalls der Erwartungshaltung entsprach.

Die Schweizer Devisenreserven sind on 365,1 Mrd. Franken im Juni auf 406,5 Mrd. Franken im Juli angestiegen.

Auf Monatssicht sanken die Schweizer Verbraucherpreise im Juli um 0,5% nachdem sie im Vormonat um 0,3% zurückgingen. Der Konsens prognostizierte einen Rückgang um 0,6%. Auf Jahressicht betrug das Minus 0,7%.

Im Juni fiel die saisonbereinigte italienische Industrieproduktion um 1,4% gegenüber dem Vormonat. Erwartet wurde lediglich ein Rückgang um 1,0% nachdem sie im Mai noch um 1,0% anstieg. Auf Jahressicht beträgt das Minus 8,2%.

Positiv überraschen konnte die britische Industrieproduktion im Monat Juni, die mit -2,5% weniger stark fiel als dies die Marktteilnehmer erwartet hatten (Prognose:-3,5%). Auch auf Jahressicht fiel der Rückgang mit -4,3% geringer aus als von Analysten erwartet (Prognose: -5,3%). Im Monat Mai betrug das Minus 1,8%.

Ein ähnliches Bild zeigte die britische Erzeugung im Produzierenden Gewerbe: Im Juni sank diese auf Monatssicht um 2,9%, während Analysten mit einem Rückgang um 3,9% gerechnet hatten. Auf Jahressicht betrug der Rückgang 4,3% nach -1,8% im Vormonat (Prognose: -5,7%).

Wie erwartet fiel das italienische Bruttoinlandsprodukt im zweiten Quartal vorläufigen Berechnungen zufolge um 0,7% gegenüber dem ersten Quartal. Im Vormonat betrug das Minus noch 0,8%. Gegenüber dem zweiten Quartal des Vorjahres betrug das Minus 2,5%.

Im Juni fielen die saisonbereinigten Aufträge der deutschen Industrie mit -1,7% gegenüber den Vormonat deutlich schneller als dies im Vorfeld befragte Analysten erwartet hatten (Prognose: -0,7%). Im Mai stiegen die Industrieaufträge noch um 0,7%.

Die US Verbraucherkredite sind im Juni mit +6,5 Mrd. USD weniger stark gewachsen als dies von Analysten erwartet wurde (Prognose: +10,3 Mrd. USD). Im Mai stiegen sie noch um 17,1 Mrd. USD an.

Unser Kommentar:

Für Enttäuschung sorgte am Dienstag der starke Rückgang der deutschen Auftragseingänge die mit 1,7% mehr als doppelt so schnell zurückgingen als dies von Analysten erwartet wurde. Der Auftragseingang aus dem Euroraum sank im Juni um 4,9%. Bestellungen aus dem Inland sanken mit -2,1% ebenfalls stark. Einzig der Auftragseingang aus Ländern außerhalb der Eurozone legte um 0,6% zu.

Mittwoch, 08. August

Die japanische Handelsbilanz wies im Juni einen Überschuss von 112 Mrd. Yen auf. Im Vorfeld befragte Analysten hatten mit einem Überschuss von 114,9 Mrd. Yen gerechnet. Im Vormonat wurde noch ein Defizit von revidierten 941 Mrd. Yen ausgewiesen. Auf Jahressicht fielen die Exporte im Juni um 1,5% auf 5,422 Bio., während die Importe im selben Zeitraum um 1,2% auf 5,310 Bio. sanken.

In Japan ist der Index der Economy Watchers Survey im Juli stärker als erwartet auf 44,2 Punkte gestiegen, nachdem er im Juni noch bei 43,8 Punkten lag (Prognose: 43,2). Der Index über die Wirtschaftsvertrauen (Outlook) notierte im Juli mit 44,9 Punkte zwar tiefer als im Juni, aber schlug ebenfalls den Konsens von lediglich 44,0 Punkten.

Laut dem Schweizer Staatssekretariat für Wirtschaft SECO fiel die Konsumentenstimmung im Juli überraschend stark auf einen Indexstand von -17,0 Punkte. Im April lag der Index noch bei -8,0 Puntken. Für Juli hatten Analysten mit einem Indexstand von lediglich -4,0 gerechnet.

Wie das Statistische Bundesamt mitteilte stieg der deutsche Handelsbilanzüberschuss von 15,3 Mrd. Euro im Mai auf 16,2 Mrd. Euro im Juni. Der Konsens sah lediglich einen Überschuss von 15 Mrd. Euro. Auf Monatssicht sanken die Exporte im Juni um 1,5% auf 94,6 Mrd. Euro, während die Importe im gleichen Zeitraum um 3,0% auf 76,7 Mrd. Euro zurückgingen.

Das französische Handelsbilanzsaldo belief sich im Juni auf -5,99 Mrd. Euro, nach -5,5 Mrd. Euro im Vormonat. Die Markterwartung eines Defizits i.H.v. -5,1 Mrd. Euro wurde damit verfehlt. Gegenüber den Vormonat sanken die Exporte im Juni um 1,8% auf 36,54 Mrd. Euro wohingegen die Importe um 0,4% auf 42,53 Mrd. Euro zurückgingen.

Die spanische Industrieproduktion fiel im Juni auf Jahressicht erwartungsgemäß um 6,3%. Im Vormonat betrug das Minus noch 6,5%.

Im gleichen Zeitraum sank die deutsche Industrieproduktion mit 0,3% gegenüber den Vorjahresmonat unerwartet stark. Im Vorfeld von Bloomberg befragte Analysten prognostizierten sogar einen Anstieg um 0,3%. Im Mai sank die Industrieproduktion um 0,3%.

Bedingt durch hohe Lebensmittelpreise stieg die brasilianische Inflationsrate im Juli auf Jahressicht auf 5,2%. Im Vormonat lag sie noch bei 4,92%.

Laut US Energieministerium sind die wöchentlich veröffentlichten Rohöllagerbestände in der Vorwoche um 3,7 Mio. Barrel auf 369,9 Mio. Barrel gesunken. Die Lagerbestände für Destillate sanken um 0,7 Mio. Barrel und die Benzinvorräte um 1,8 Mio. Barrel.

Unser Kommentar:

Nicht nur anhand des sinkenden Auftragseingangs sondern auch am deutlichen Rückgang der Exporte und Importe zeigt sich, dass die Eurokrise das europäische „Powerhouse“ Deutschland immer stärker belastet. Die nachlassende Wirtschaftsdynamik ist auch an der sinkenden Industrieproduktion abzulesen, die die Erwartung von einem Anstieg deutlich verfehlte. Erstaunlich ist vor allem die Geschwindigkeit, mit der sich zuvor positive Wirtschaftstrends in der aktuellen Situation umkehren können.

Die Börsen scheint das aktuell eher trübe Konjunkturumfeld wenig zu interessieren. In Antizipation weiterer Geldspritzen steigen die Aktienkurse aktuell weiter.

Donnerstag, 09. August

Die japanischen Kernmaschinenaufträge sind im Juni auf Monatssicht um 5,6% gestiegen. Volkswirte prognostizierten einen Anstieg um 11%, nachdem sie im Vormonat um 14,8% zurückgingen.

Im Juli hat sich die australische Arbeitslosenquote um 0,1 auf 5,2% verbessert. Der Konsens war von weiterhin 5,3% ausgegangen.

Für Spekulationen über weitere Wachstumshilfen sorgte am Donnerstag ein weiterer Rückgang der chinesischen Inflationsrate im Juli auf 1,8%, den niedrigsten Wert seit Anfang 2010. Im Vormonat betrug die Verbraucherpreisinflation auf Jahressicht noch 2,2%. Die Erzeugerpreise sanken im Juli um 2,9%, was der stärkste Rückgang seit Oktober 2009 war.

Unerwartet stark fiel die indische Industrieproduktion im Monat Juni. Der Ausstoß der Industrie des drittgrößten asiatischen Landes fiel auf Jahressicht um 1,8%, nachdem er im Vormonat noch um 2,5% wuchs. Damit wurde die Markterwartung von +1,0% deutlich verfehlt.

Auch die Wachstumsrate der chinesischen Industrieproduktion blieb hinter den Erwartungen zurück. Im Juli stieg sie auf Jahressicht um 9,2%, nach 9,5% im Juni. Im Vorfeld befragte Analysten prognostizierten eine Rate von 9,7%.

Die chinesischen Einzelhandelsumsätze des Monats Juli blieben mit einer Wachstumsrate von 13,1% ebenfalls hinter den Erwartungen von 13,6% zurück. Im Vormonat wuchsen sie noch um 13,7% gegenüber den Vorjahresmonat..

Vorläufigen Berechnungen zufolge sanken die japanischen Werkzeugmaschinenaufträge im Juli gegenüber den Vorjahresmonat um 6,8%. Im Vormonat betrug das Minus noch 15,5%.

Wie das italienische Statistikamt ISTAT mitteilte betrug das Handelsbilanzsaldo im Juni +2,52 Mrd. Euro, was die Markterwartung von +0,37 Mrd. Euro übertraf. Im Vormonat betrug der Überschuss 1,01 Mrd. Euro. Die Exporte stiegen im Juni um 5,5% gegenüber den Vorjahresmonat, während die Importe im gleichen Zeitraum um 7,1% zurückgingen.

In ihrem Monatsbericht bekräftigt die EZB ihre Bereitschaft Staatsanleihen krisengeplagter Länder unter strikten Bedingungen zu kaufen und bezeichnet den Euro erneut als „irreversibel“. Des Weiteren rechnen die Notenbanker mit einem schwächeren Wirtschaftswachstum, während die Inflationsrisiken gering bleiben. Unterdessen betonte der französische Notenbankchef Christian Noyer, dass die EZB bei einer Intervention auf dem Anleihemarkt nicht kleckern werde: „Niemand sollte die Entschlossenheit und Fähigkeit der EZB hinterfragen, innerhalb ihres Mandats tätig zu werden“.

Im Juni betrug das britische Handelsbilanzsaldo -10,1 Mrd. Pfund, nach einem Saldo von -8,4 Mrd. Pfund im Vormonat (Prognose: -8,5 Mrd. Pfund). Auf Monatssicht fielen die Exporte im Juni um 8,4% auf 23,5 Mrd. Pfund, während die Importe im gleichen Zeitraum um 1,2% auf 33,6 Mrd. Pfund zurückgingen.

In ihrer vierteljährlichen Umfrage zum Wirtschaftsklima in der Eurozone fand das ifo Institut heraus, dass sich die Stimmung im dritten Quartal 2012 auf 88,9 Punkte gesunken ist. Im ersten und zweiten Quartal stand der Index bei 84,8 respektive 100,3 Punkten.

Der OECD Index der Frühindikatoren fiel im Juni um 0,1 auf 100,3 Punkte.

Vorläufigen Berechnungen zufolge fielen die kanadischen Baubeginne im Juli auf 208.500 Einheiten. Im Vormonat lag dieser Wert noch bei revidierten 222.100 Baubeginnen.

Wie das kanadische Statistikamt mitteilte stieg das Handelsbilanzdefizit von -0,9 Mrd. CAD im Mai auf -1,8 Mrd. CAD im Juni, dem größten Defizit seit September 2010. Während die Exporte auf Monatssicht um 0,2% auf 39,1 Mrd. CAD leicht zulegen konnten, stiegen die Importe um 2,3% auf ein neues Allzeithoch bei 40,9 Mrd. CAD.

Das US Handelsbilanzdefizit hat sich im Juni deutlich um 5,1 Mrd. USD auf 42,9 Mrd. USD verringert. Damit erreichte das Defizit seinen niedrigsten Wert seit anderthalb Jahren. Im Vorfeld befragte Analysten rechneten mit einem Defizit von 47,5 Mrd. USD. Die Exporte legten um 0,9% zu, während die Importe um 1,5% zurückgingen.

Die wöchentlichen US Erstanträge auf Arbeitslosenunterstützung fielen in der Vorwoche stärker als erwartet auf 361.000 Anträge (Prognose: 367.000). Zuvor wurden noch revidierte 367.00 Anträge eingereicht. Der weniger volatile 4-Wochenschnitt stieg leicht um 2.250 auf 368.250 Anträge.

Unser Kommentar:

Wie so oft wenn in den vergangenen Monaten eine Inflationsrate unter der des Vormonats lag, kochten auch am Donnerstag Spekulationen über weitere Konjunkturstützen hoch.

Mit einer chinesischen Verbraucherpreisinflation von lediglich 1,8% (30-Monatstief) sei schließlich der Handlungsspielraum für weitere Stimuli gegeben. Vor dem Hintergrund einer offiziellen Zielinflation von 4% in China, ist es tatsächlich vorstellbar, dass es in den kommenden Monaten zu beispielsweise weiteren Zinssenkungen kommt. Zumal auch das Wachstum der chinesischen Industrieproduktion zuletzt so schwach war wie seit 2009 nicht mehr.

Freitag, 10. August

Der chinesische Handelsbilanzüberschuss blieb im Juli deutlich hinter den Erwartungen zurück. Gegenüber den Vormonat sank er um 6,6 Mrd. USD auf 25,1 Mrd. USD. Der Konsens prognostizierte hingegen einen Überschuss von 35,1 Mrd. USD. Die Exporte erhöhten sich nur noch um 1,0 Prozent gegenüber dem Vorjahresquartal, während die Importe um 4,7 Prozent ausgeweitet wurden. Erwartet wurden ein Exportanstieg um 8% und ein Importanstieg um 7%.

Endgültigen Berechnungen zufolge stieg die japanische Industrieproduktion im Juni auf Monatssicht um 0,4%, nach einem Minus von 0,1% im Vormonat. Auf Jahressicht verringerte sich das Minus von 2,0% im Vormonat auf nur noch 1,5% im Juni.

Die chinesische Geldmenge M2 stieg im Juni um 13,9% gegenüber dem Vorjahresmonat (Prognose: 13,8%). Im Vormonat lag das Wachstum noch bei 13,6%.

Die deutsche Inflationsrate blieb im Juli unverändert. Gegenüber den Vorjahresmonat stiegen die Verbraucherpreise erwartungsgemäß um 1,7% an.

Nach Angaben der Statistikbehörde INSEE blieb die französische Industrieproduktion im Juni gegenüber dem Vormonat unverändert. Im Mai sank sie noch um 2,1%.

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