E.ON startet Technologie-Initiative

Der Düsseldorfer Energiekonzern E.ON plant den Bau des modernsten Kohlekraftwerks der Welt. Mit einem bislang unerreichten Wirkungsgrad von mehr als 50 Prozent soll die Anlage neue Maßstäbe bei Effizienz und Klimaschutz setzen. Möglich werde die Steigerung auf 50 Prozent durch neue Werkstoffe im Kraftwerksbau, an deren Erprobung E.ON derzeit im Rahmen des Projekts COMTES 700 beteiligt ist. Nach dem derzeitigen Stand der Entwicklung soll 2010 mit dem Bau der Anlage begonnen werden.

Der technologisch nächste Schritt in der Kohleverstromung werde die Abtrennung des Klimagases CO2 sein, teilte das Unternehmen am Dienstag mit. Bis 2010 soll eine Pilotanlage zur CO2-Abtrennung in Deutschland in Betrieb genommen werden, parallel werde die Entwicklung eines CO2-Speichers vorangetrieben.

Diese Projekte seien Teil einer konzernweiten Initiative, mit der E.ON Innovationen und Entwicklungen in der Energietechnik vorantreiben will. E.ON sieht fortschrittliche Technologien zur Versorgung mit Strom und Gas als das technische Rückgrat des Konzerns im Wettbewerb.

Neben diesen Projekten im Bereich fossiler Energien setzt E.ON verstärkt auf Erneuerbare Energien. In der Planung befänden sich zudem mehrere Pilotprojekte für Windkraftparks in großen Wassertiefen, die besondere Anforderungen an Konstruktion und Materialien stellen. Bis 2011 will E.ON in Deutschland 500 MW Offshore-Windenergie installieren und damit die führende Rolle in der Offshore-Windenergienutzung übernehmen.

Auch Biogas spielt bei E.ON eine zunehmend wichtigere Rolle. Schon heute seien rund 700 MW elektrische Leistung in Deutschland installiert, überwiegend in kleinen Anlagen. Deutliche Effizienzvorteile sieht E.ON in der Biogasnutzung künftig in der Aufbereitung des Gases auf Erdgasqualität und der Einspeisung ins Erdgasnetz. Damit werde es möglich, Biogas auch in der Stromerzeugung dort einzusetzen, wo es den größten Nutzen erzielt, zum Beispiel in Kraft-Wärme-Kopplung und für die Wärmeerzeugung in Brennwertkesseln.

E.ON will in den nächsten Jahren Demonstrationsanlagen zur Umwandlung von Biomasse zu Bioerdgas errichten und so die Technologie zur Effizienten Verwendung von Bioenergie gezielt vorantreiben.