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13:37 Uhr, 06.10.2021

Energiekrise: Der Druck auf die Notenbanken nimmt zu

Die Energiepreiskrise spitzt sich weiter zu. Besonders europäisches Erdgas schießt förmlich in die Höhe. Die Börsianer sind besorgt. Ihre schlimmsten Befürchtungen könnten nun Realität werden.

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New York/ London (Godmode-Trader.de) - Der rasante Anstieg der Energiepreise und damit verbundene Inflationsängste setzen den Anlegern zu. Die Investoren befürchteten, dass die höhen Energiepreise die Notenbank zwingen könnten, die Zinsen schneller anzuheben, um auf die steigende Inflation zu reagieren. Zudem befürchteten Börsianer, dass die wirtschaftliche Erholung hierdurch ausgebremst wird. „Ein Ölpreisanstieg auf 90 oder 100 Dollar könnte die Erholung der durch die Pandemie ohnehin geschwächten europäischen Konjunktur gefährden, zumal die russischen Gasimporte eine Ölpreisbindung besitzen", sagte Jochen Stanzl, Marktanalyst vom Handelshaus CMC Markets. Mit dem höheren Ölpreis stiegen damit auch die Gaspreise weiter an.

Zu den Fakten: Der US-Henry Hub Erdgas-Future hat am Dienstag den höchsten Stand seit 2014 erreicht und ist intraday um 9,2 Prozent auf 6,30 Dollar gestiegen. Seit Anfang des Jahres verteuerte sich US-Erdgas damit über 160 Prozent und im Vergleich zum Jahrestief 2020 sogar um über 340 Prozent. Zuletzt wurden 2014, unmittelbar bevor die Energiepreise dank der Fracking-Revolution massiv einbrachen, solch hohe Notierungen erreicht.

Europäisches Erdgas (TTF, 1-Monats-Forward) verteuerte sich am Mittwoch um weitere 24 Prozent auf 118 Euro je MWh. Damit hat sich der Preis innerhalb von vier Wochen mehr als verdoppelt. „Mit dem noch ausstehenden Wintereinbruch auf der Nordhalbkugel zeichnet sich eine Energiekrise ab, die die Voraussetzungen für noch höhere Ölpreise schafft", zitierte Reuters Stephen Brennock vom Ölmakler PVM. In Kombination mit den anhaltenden Lieferengpässen wachse damit der Druck auf die Notenbanken, die geldpolitischen Zügel früher anzuziehen, bestätigte der Experte die Marktsorgen.

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Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

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