Fundamentale Nachricht
11:24 Uhr, 13.01.2016

Endlich wieder gute Nachrichten aus China

Hoffnungszeichen für die chinesische Wirtschaft: Der schwache Yuan hat die chinesischen Exporte im Dezember angetrieben. Die jüngsten Turbulenzen am Aktienmarkt haben laut Experten auch weniger etwas mit der chinesischen Wirtschaft zu tun gehabt, sondern seien vor allem in der Regulierung des Aktienmarktes begründet.

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Peking (Godmode-Trader.de) - Chinas Wirtschaft sendet Signale einer Stabilisierung: So dämpfte sich der Rückgang bei den in US-Dollar bemessenen Exporten im Dezember nach Angaben der Zollverwaltung in Peking unerwartet deutlich auf minus 1,4 Prozent zum Vorjahresmonat ab. Die meisten Experten waren von deutlich stärkeren Rückgängen ausgegangen. Gemessen in der Landeswährung Yuan legten die Ausfuhren zum Jahresende sogar um 2,3 Prozent im Jahresvergleich wieder zu. „Dass ausgerechnet die Exporte steigen, ist ein gutes Zeichen, schürt es doch die Hoffnung, dass die Abwertung der chinesischen Währung seit August um über sechs Prozent ihr Ziel nicht verfehlt hat“, kommentierte Jochen Stanzl von CMC Markets. In Richtung EU flossen 1,7 Prozent mehr Waren als im Vorjahresmonat (nach -9,0 % im November), was maßgeblich von den Ausfuhren nach Großbritannien (+19,6 %) aber auch in Richtung Deutschland (+0,2 %, nach -10,0 %) getrieben wurde.

Die Rückgänge bei den Einfuhren um 7,6 Prozent auf 164 Milliarden Dollar setzten sich zum Jahresende fort. Nach wie vor zeigen sich für die weitere Talfahrt die niedrigen Rohstoffpreise sowie eine zu zurückhaltende Binnendynamik verantwortlich. Daraus erwuchs aber ein deutlicher Handelsbilanzüberschuss von 60,09 Milliarden US-Dollar (bzw. 382,05 Milliarden Yuan) — rund ein Fünftel über dem Vorjahreswert. Im Vormonat hatte der Überschuss noch bei 54,1 Milliarden Dollar gelegen. „Dies könnte der Beginn einer Verbesserung der chinesischen Handelsdaten sein", erwartet Ding Shuang, Chefvolkswirt des britischen Bankhauses Standard Chartered in Hongkong. Nach einer Änderung des Wechselkurses brauche es drei bis sechs Monate bis die Handelsdaten reagierten.

Auf Jahressicht ergibt sich für 2015 bei den ein Minus von 7,6 Prozent (in US-Dollar). Die entsprechenden Exporte gaben im gleichen Zeitraum um 1,4 Prozent nach, so dass sich für das 2015 ein Handelsüberschuss von 594,5 Milliarden US-Dollar ergab. „Der chinesische Außenhandel präsentiert sich zum Jahresende 2015 robuster als erwartet, was letztlich zumindest ein Argument dafür liefert, dass die die heftigen Bewegungen an den Aktien- und Devisenmärkten nicht realwirtschaftlich begründet sind“, kommentiert die NordLB. Insgesamt gehen die Experten dennoch weiterhin davon aus, dass die Nettoexporte im Jahr 2016 eher zu einer Wachstumsverlangsamung beitragen werden.

Der chinesische Aktienmarkt zeigte sich nach den guten Handelsdaten zunächst weitgehend stabil, rutschte dann aber wieder ab. Nach Ansicht von Shane Oliver, Chefvolkswirt bei AMP Capital in Sydney, spricht der hohe Handelsbilanzüberschuss im Jahr 2015 gegen eine weitere Abwertung des Yuan.

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Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

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