Emerging Markets: Wirtschaftswachstum schwächt sich ab
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Paris (BoerseGo.de) - Der Ausblick für die Schwellenländermärkte hat verschiedene Facetten: Auf der einen Seite schwächt sich das Wirtschaftswachstum aktuell ab. Anlageklassen der Schwellenländermärkte werden generell durch die Aussicht auf eine straffere US-Geldpolitik und mögliche Mittelabflüsse belastet. Strukturelle Probleme wie Leistungsbilanzdefizite und hohe Inflation bleiben herausfordernd. Die Leistungsbilanzdefizite, die viele EM-Volkswirtschaften erleben, können sich mittelfristig auf ihre Währungs- und Kreditströme auswirken, wie Wojciech Stanislawski, Co-Fondsmanager des Comgest Emerging Markets Aktienfonds „Magellan“ in einem aktuellen Marktkommentar schreibt.
Allein Europas Defizit von 100 Milliarden US-Dollar im Jahr 2008 habe sich zu einem Überschuss von beinahe 300 Milliarden US-Dollar in diesem Jahr verschoben. Damit sei sogar China übertroffen worden. Ausgelöst worden sei dies durch verbesserte Handelsbilanzen. Das spiegele sich in den Schwellenländermärkten wider, wo sich die Leistungsbilanzen seitdem verschlechtert hätten. Eine mögliche Erholung der Nachfrage in den entwickelten Märkten – nach Jahren der Enthaltsamkeit – werde Zeit brauchen, um mehr Wachstum in den Schwellenländermärkten anzukurbeln, heißt es weiter.
„Auf der anderen Seite sind die Bewertungen der Schwellenländermärkte heute recht attraktiv. Während US-Aktien zu einem „Muss“ geworden sind, finden Werte der Eurozone zunehmend die Unterstützung der Anleger, was die Schwellenländermärkte in den Schatten rückt. Obwohl wir ebenfalls der Meinung sind, dass es einen eindeutigen Bedarf an Strukturreformen gibt, welche die Wirtschaftswachstumsraten voraussichtlich drücken werden, teilen wir doch nicht den gegenwärtig ausgeprägten Pessimismus der Märkte“, so Stanislawski.
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