Emerging Markets: Vorsicht vor der Benchmark
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New York (GodmodeTrader.de) - Die Aktienmärkte der Emerging Markets (EM) haben sich in den letzten sechs Jahren um insgesamt 70 Prozent schlechter entwickelt als ihre Pendants in den Industrieländern. Daher sind Schwellenländeraktien mittlerweile bei den meisten Anlegern untergewichtet. Doch gerade in den letzten Wochen nach dem Brexit-Referendum richten viele wieder den Blick auf diese Anlageklasse. Die Rekordzahl der derzeitigen Investorenanfragen erweckt den Eindruck, dass große Vermögensinhaber auf der ganzen Welt diese Positionen gerade wieder aufzubauen versuchen. Eine strategische Allokation zugunsten dieser Anlageklasse ist unabdingbar, wie Prashant Khemka, Manager des GS Growth & Emerging Markets Broad Equity Portfolios und Chief Investment Officer für Emerging Market Aktien bei Goldman Sachs Asset Management, in einem aktuellen Marktkommentar schreibt.
Die Chancen stünden nicht schlecht, dass die Schwellenmärkte nun endlich zu einer Outperformance ansetzten. Immerhin seien die Wachstumsmöglichkeiten besser und die Bewertungen weniger anspruchsvoll. Zudem böten die Emerging Markets von allen Aktienmärkten die meisten Alpha-Gelegenheiten – oder anders ausgedrückt: das größte Potenzial zur Generierung von Überrenditen, heißt es. „Gerade in einer renditearmen Welt ist Alpha überaus wichtig. Was zu unserer überzeugungsstärksten Einschätzung hinsichtlich Anlagen in EM-Aktien führt: die Benchmark meiden und lieber aktiv investieren“, so Khemka.
Wie alle nach Marktkapitalisierung gewichteten Benchmarks habe der Emerging Markets Index das Manko, in die Vergangenheit gerichtet zu sein. Die Gewinner von gestern seien übergewichtet, die größten Anlagechancen der Zukunft dagegen eher unterrepräsentiert, heißt es weiter. „Als aktive Fondsmanager ziehen wir ein investierbares EM-Aktienuniversum von ungefähr 6.000 Unternehmen in Betracht, verglichen mit rund 800 Unternehmen in der MSCI EM Benchmark. Eine Ausweitung des Schwellenmarktuniversums bietet eine deutlich größere Flexibilität bei der Titelselektion: Unattraktive Unternehmen, die den Index dominieren, können gemieden und stattdessen solche mit einem höheren Renditepotenzial ausgewählt werden. Unser Portfolio ist zur Hälfte in Emerging Markets Unternehmen investiert, die nicht im Standardindex enthalten sind“, so der Finanzexperte bei Goldman Sachs.
Die aufstrebenden Volkswirtschaften seien jung und dynamisch und sie wüchsen. „Wir sind daher überzeugt, dass alle Anleger hier eine strategische Allokation unterhalten sollten. Jenen, die ein entsprechendes Engagement anstreben, raten wir jedoch zur Vorsicht vor der Benchmark. Aktien der Schwellenländer sind keine Anlageklasse für passives Investieren“, so Khemka.
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