Emerging Markets: Strukturelle Schwäche, konjunkturelle Stärke
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Frankfurt (BoerseGo.de) - Seit dem Aufschwung 2010 ist das Wirtschaftswachstum in den Emerging-Markets-Ländern kontinuierlich zurückgegangen. Heute ist es deutlich niedriger als vor der Krise. Das geringere Wachstum ist Folge struktureller Veränderungen, insbesondere in China, wo die Produktivität mit der zunehmenden wirtschaftlichen Entwicklung zwangsläufig weniger stark zulegt. Der Wachstumsrückgang hat aber auch etwas mit den abnehmenden Leistungsbilanzdefiziten der Industrieländer zu tun, einer Folge des Schuldenabbaus. Diese Sparpolitik dämpft ihre Binnennachfrage und schwächt auch den Absatz der Schwellenländer.
„Der Abschwung hat an Dynamik gewonnen, seit der Euroraum zu einem Nettoexporteur geworden ist. Mitte der 2000er Jahre war die Leistungsbilanz des Euroraums weitgehend ausgeglichen, doch jetzt liegt sie mit 250 Milliarden US-Dollar im Plus“, meint Anton Brender, Chefvolkswirt bei Dexia Asset Management (Dexia AM). Heute stehen dem Überschuss des Euroraums Leistungsbilanzdefizite vieler großer Schwellenländer, wie Brasilien, Indien, der Türkei, Indonesien und Südafrika, gegenüber. Diese Defizite haben die Schwellenländer anfälliger für Veränderungen im internationalen Finanzumfeld gemacht. Ihr Wachstum dürfte sich dennoch aufgrund der Entwicklung in den USA und des Endes der Rezession im Euroraum 2014 leicht beschleunigen.
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