EM-Bonds und US-Aktien: Wellenreiten zwischen den Extremen
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Paris (GodmodeTrader.de) - Nicht unähnlich dem Extremsurfer Laird Hamilton kämpfen die Anleger in einigen Zins- und Kreditmärkten derzeit mit riesigen Wellen der Panik. Gerade einmal 16 Jahre nach dem Staatsbankrott in Argentinien wird die Situation dort erneut brenzlig: Die Zentralbank hat ihren Leitzins jüngst auf 60 Prozent angehoben, wie Igor de Maack, Fondsmanager bei DNCA Investments, in einem aktuellen Marktkommentar schreibt.
In der Türkei befinde sich die Währung im freien Fall: 30 Prozent habe die Lira allein seit Anfang August verloren. In Europa stießen die Anleger in Gefilde von 3,2 Prozent bei der italienischen Staatsanleihe mit zehnjähriger Laufzeit vor. Am Kreditmarkt schließlich sei der Kurs von Anleihen des Unternehmens Rallye (der Holdinggesellschaft der Einzelhandelsgruppe Casino) ins Bodenlose gefallen. So liege die effektive Rendite des Papiers „Rallye 2023“ schon über 20 Prozent, heißt es weiter.
„Diese extremen Situationen rufen Erinnerungen an die Stressszenarien 2008 und 2011 wach. Denn letztlich wurde der Schuldenabbau nur weiter verschleppt, in den öffentlichen Haushalten ebenso wie in den Unternehmen. Aus der Straffung der amerikanischen Geldpolitik, der (von den Triumph-gesten Donald Trumps begleiteten) Dollarstärke und den protektionistischen Tendenzen ergibt sich ein neues, weniger berechenbares und kurzfristiger orientiertes Marktumfeld. Prognosen über März 2019 hinaus (unter Berücksichtigung sowohl der Verhandlungen über den italienischen Haushalt als auch des Brexit-Stichtags) bleiben äußerst schwierig“, so de Maack.
Solange es jedoch zu keinem Einbruch der Gewinnaussichten bezüglich der Geschäftsergebnisse komme (was bislang weder 2018 noch 2019 der Fall sei), seien die Aktienmärkte der ‚Spot‘, an dem die Wertschöpfung am produktivsten sei und am stärksten belohnt werde, wie sich in den Vereinigten Staaten zeige, heißt es weiter.
„Ganz wie die Surfer im Kultfilm ‚The Endless Summer‘ hoffen auch die Anleger, endlos auf der perfekten Welle weiterreiten zu können, der der amerikanischen Aktien. Zur gleichen Zeit ziehen die vorsichtigeren Investoren in Europa eine gemütliche Paddeltour mit Angela Merkel im ruhigen Fluss der zehnjährigen Bundesanleihe vor, die mit – immerhin – 0,34 Prozent rentiert“, so de Maack.
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