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10:13 Uhr, 21.03.2013

ELA-Kredite laufen aus - EZB will Zypern das Wasser abdrehen

Frankfurt/ Nikosia/ Moskau (BoerseGo.de) - Die Europäische Zentralbank (EZB) setzt Zypern die Pistole auf die Brust: Die EZB teilte am Donnerstag mit, das Land könne nur noch bis kommenden Montag, den 25. März, Hilfskredite der zyprischen Notenbank in Anspruch nehmen. Bis dahin werde das Niveau der sog. Emergency Liquidity Assistance (ELA) aufrecht erhalten, danach laufe es aus. Die ELA ist eine Notkreditlinie im europäischen Zentralbanksystem für zahlungsschwache, aber grundsätzlich solvente Geldhäuser.

Nach dem kommenden Montag könnte die ELA-Versorgung nur dann weiter gewährt werden, wenn ein Hilfsprogramm von EU und Internationalem Währungsfonds (IWF) zustande gekommen sei, das die Liquidität der zyprischen Banken garantiere, so die EZB weiter. Die Kreditlinie wird von der jeweiligen nationalen Notenbank zur Verfügung gestellt, muss aber zuvor von der EZB genehmigt werden.

Russland will derweil seine Hilfe für das pleitebedrohte Zypern vom weiteren Vorgehen der Europäischen Union abhängig machen. Ministerpräsident Dmitri Medwedew sagte am Donnerstag in Moskau, die zyprische Regierung habe mehrere Vermögenswerte angeboten. Zunächst aber müsse die EU neue Pläne zur Lösung der Krise in ihrem Mitgliedsland vorstellen. Die Zypern-Frage sei auch Thema bei seinem Treffen mit EU-Kommissionspräsident Manuel Barroso in Moskau, erklärte Medwedew. Derzeit führt zudem der zyprische Finanzminister Michalis Sarris Verhandlungen über Hilfen für sein Land. Zusätzlich zu einem Kredit werde über eine Kooperation im Banken- und Erdgassektor gesprochen, sagte Sarris in Moskau.

Nachdem das Parlament in Nikosia das erste Rettungspaket der Euro-Gruppe abgelehnt hat, will die zyprische Regierung am heutigen Donnerstag einen alternativen Entwurf zur Bankenrettung vorlegen. Das Land muss eigene Mittel in Höhe von 5,8 Milliarden Euro aufbringen, um die EU-Hilfen von zehn Milliarden Euro erhalten zu können.

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Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

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