Einkaufsmanagerindizes für Deutschland auf zweithöchstem Niveau in 15 Jahren
- Lesezeichen für Artikel anlegen
- Artikel Url in die Zwischenablage kopieren
- Artikel per Mail weiterleiten
- Artikel auf X teilen
- Artikel auf WhatsApp teilen
- Ausdrucken oder als PDF speichern
London (BoerseGo.de) – Die deutsche Industrie produziert gemessen an dem Einkaufsmanagerindex für das Verarbeitende Gewerbe auf Hochtouren. Wie das in London beheimatete Marktforschungsinstitut Markit am Montag bekannt gab, hat sich der entsprechende Markit/BME Einkaufsmanager Indikator im April erneut erhöht und liegt nun um 1,1 Punkte höher als noch im März bei 62,0 Punkten. Erwartet wurde ein Anstieg auf 61,7 Punkte. Laut Markit steht der Index damit auf dem zweithöchsten Stand seit Beginn der Umfrage vor 15 Jahren. Dabei glich die beschleunigte Produktionssteigerungsrate den leicht nachlassenden Auftrags- und Beschäftigungszuwachs aus.
Die Produktion insbesondere für die Vorleistungs- und Investitionsgüterhersteller weitete sich aus. Und auch im Konsumgüterbereich wurde laut dem Institut so viel produziert wie seit einem Jahr nicht mehr. Allerdings ließ die Dynamik bei den Auftragseingängen etwas nach, das Plus übertraf aber immer noch den Durchschnittswert des letzten Jahres.
„Unsere April-Daten zeigen, dass die deutsche Industrie im April erneut außerordentlich stark gewachsen ist. So notieren die Teilindizes für Produktion, Auftragseingang und Beschäftigung nur geringfügig unter ihren jüngsten Hochs. Am besten liefen die Geschäfte zwar nach wie vor im Investitionsgüterbereich, die Konsumgüterhersteller sorgten jedoch dafür, dass die Industrieproduktion – nach der leichten Delle im März - wieder an Dynamik gewonnen hat“, kommentierte Tim Moore, Ökonom bei Markit, die aktuellen Daten.
Aufgrund des weltweiten Industriebooms hatten die deutschen Betriebe im April jedoch laut Markit mit einem rasanten Kostenanstieg und Lieferengpässen zu kämpfen. So verlängerten sich die durchschnittlichen Lieferzeiten mit neuer Rekordrate, wofür die Unternehmen die überlasteten Lieferketten und die starke Nachfrage nach Rohstoffen verantwortlich machten.
Wegen verstärkt auftretender Lieferunterbrechungen infolge des Erdbebens in Japan waren die Betriebe zudem zunehmend bestrebt, Sicherheitslager aufzubauen. Die Bestände an Vormaterialien legten so stark zu wie seit Juni 1998 nicht mehr, während die Fertigwarenlager erstmals seit drei Monaten wieder aufgebaut wurden.
Keine Kommentare
Die Kommentarfunktion auf stock3 ist Nutzerinnen und Nutzern mit einem unserer Abonnements vorbehalten.