Einkaufsmanagerindex nur noch knapp oberhalb der Expansionsschwelle
- Lesezeichen für Artikel anlegen
- Artikel Url in die Zwischenablage kopieren
- Artikel per Mail weiterleiten
- Artikel auf X teilen
- Artikel auf WhatsApp teilen
- Ausdrucken oder als PDF speichern
London (BoerseGo.de) - Die Konjunktur in Deutschland verliert an Ausdauer und Kraft. Der entsprechende Frühindikator für die Wirtschaftsentwicklung, der Markit/BME-Einkaufsmanager-Index, signalisiert eine deutlich schwächere Dynamik. "Dem deutschen Aufschwung geht so langsam die Puste aus" sagte Tom Moore, Ökonom bei dem Londoner Marktforschungsinstitut Markit am Donnerstag zu den Umfrageergebnissen seines Hauses unter 1000 Unternehmen. Gründe seien eine geringere Nachfrage nach Waren "Made in Germany" bei wichtigen Handelspartnern wie den Euro-Ländern, China und den USA sowie eine schlechtere Stimmung wegen der Schuldenkrise. Trotz der Wachstumsverlangsamung wollen sowohl die Dienstleister als auch die Industrie neue Mitarbeiter einstellen.
Der Einkaufsmanagerindex für das Verarbeitende Gewerbe in Deutschland fiel im Juli auf 52,0 von 54,6 Punkte. Das ist der niedrigste Stand seit Oktober 2009. Experten hatten sich etwas mehr erhofft. Im Schnitt rechneten Analysten im Vorfeld mit einem Zählerstand von 52,1 Punkten. Das Barometer hält sich damit nur noch knapp über der Marke von 50 Zählern, ab der Wachstum signalisiert wird. "Die Industrie hat es besonders hart getroffen", sagte Moore. "Der Rückgang beim Neugeschäft sorgte dafür, dass die Produktion nahezu zum Stillstand gekommen ist." Erstmals seit mehr als zwei Jahren erhielten die Unternehmen weniger Aufträge als im Vormonat. Besonders aus dem Ausland blieben viele Bestellungen aus.
Ein ähnlich trübes Bild präsentiert sich in der gesamten Eurozone. Die Eurozone-Industrie hat im Juli nicht nur an Dynamik eingebüßt, der Sektor verzeichnete insgesamt kaum noch Wachstum, wie Markit am Montag weiter bekannt gab. Der finale Markit Eurozone Einkaufsmanager Index für Juli ist binnen Monatsfrist um weitere 1,6 Zähler auf 50,4 Punkte gefallen. Der Konsens wurde damit getroffen. Die Abkühlung erfasste laut Markit nahezu sämtliche Länder, in denen die Umfrage durchgeführt wurde, darunter, Frankreich, die Niederlande und Österreich. Beschleunigt abwärts ging es in Griechenland und Spanien. Italien verzeichnete eine Stagnation.
Keine Kommentare
Die Kommentarfunktion auf stock3 ist Nutzerinnen und Nutzern mit einem unserer Abonnements vorbehalten.