Edelmetalle: Warten auf die Trendwende
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- GoldKursstand: 1.208,75 $/Unze (Deutsche Bank Indikation) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
Bad Salzuflen (BoerseGo.de) – Nicht nur für Edelmetalle, sondern für den gesamten Rohstoffsektor war 2014 ein schwieriges Jahr. Sämtliche Rohstoffe hatten mit einer enormen Volatilität zu kämpfen. Was Gold betrifft, war die Stimmung jedoch oftmals schlechter als die eigentliche Situation. Das gelbe Metall verlor gegenüber 2013 gerade mal 1,8 Prozent und schloss mit einem Kurs von 1.183 US-Dollar pro Feinunze ab. „In anderen Währungen wie etwa dem Euro oder dem japanischen Yen hat Gold auf Jahressicht sogar teilweise deutlich zugelegt“, sagt Martin Siegel, Edelmetallexperte und Geschäftsführer der Stabilitas GmbH.
Das vergangene Jahr wurde von starken geopolitischen Konflikten geprägt. Die erste Jahreshälfte wurde von der Ukraine-Krise dominiert. Der wiedererstarkte Dollar, der Gaza-Konflikt, die Ebola-Panik und die fallenden Energiepreise bestimmten die zweite Jahreshälfte. „Im vergangenen Jahr hat sich jedoch aufs Neue gezeigt, dass Gold kein Krisenmetall ist. Die Formel ‚geopolitische Krise = steigender Goldpreis‘ wurde erneut entkräftet“, sagt Siegel. Das vorübergehend stabilisierte Vertrauen in die Papierwährungen hat den Goldpreis auf US-Dollar-Basis belastet, während in schwächeren Papierwährungen der Goldkurs hingegen gestiegen ist. Auf der physischen Seite verzeichneten China und Indien eine sinkende Nachfrage.
„Es bleibt dabei, das Gold weiterhin unterbewertet ist. Wir bleiben bei einer fairen Bewertung von 1.800 US-Dollar pro Feinunze“, sagt Siegel. Silber traf es um einiges härter. Das weiße Metall verlor auf Jahressicht 19,4 Prozent und schloss bei 15,69 US-Dollar pro Feinunze ab. „Silber scheint sich 2014 gänzlich von Gold abgekoppelt zu haben. Eine schwache Industrienachfrage sowie Spekulationen an den Terminmärkten haben das Metall ins Bodenlose fallen lassen“, sagt Siegel.
Auch Platin erlebte ein schwaches Jahr und verlor zwölf Prozent. Bei einem Jahresschlusskurs von 1.207 US-Dollar pro Feinunze hat sich der Spread zum Gold massiv verkleinert. „Eine solche Konstellation war in der Vergangenheit regelmäßig eine sehr gute Kaufmöglichkeit für beide Metalle“, sagt Siegel. Der Platinpreis wurde insbesondere zum Jahresanfang von den Streiks in den südafrikanischen Minen bestimmt. Ganze fünf Monate haben die Minenstreiks gedauert und einen vierzigprozentigen Produktionsausfall nach sich gezogen. Palladium hingegen kannte nur eine Richtung: nach oben. Das Industriemetall legte auf Jahressicht 11,6 Prozent zu und bleibt weiter gefragt. „Die anziehende Autokonjunktur in den USA und Asien sorgt für eine kräftige Nachfrage und die zwei neuen südafrikanischen Palladium-ETFs haben für eine weitere Angebotsverknappung geführt“, sagt Siegel.
Die Basismetalle haben sich insgesamt auf einem tiefen Niveau seitlich bewegt. Kupfer (minus 14,9 Prozent) und Blei (minus 15,9 Prozent) haben dabei die größten Verluste erlitten. Auffallend war die Entwicklung von Nickel. „Durch das Exportverbot von unbehandelten Nickelerzen des weltgrößten Exporteurs Indonesien hat Nickel eine kurzfristige Rallye hingelegt. Auf Jahressicht reichte es aber nur zu einem Plus von 5,9 Prozent“, sagt Siegel. Auch Aluminium (plus 2,5 Prozent) und Zink (plus 3,9 Prozent) konnten Gewinne verbuchen. „Sicherlich hatte auch der niedrige Ölpreis über die Spekulation einen Einfluss auf die Basismetalle, da die Energie bei den meisten Metallen 30 bis 50 Prozent der Produktionskosten ausmacht“, sagt Siegel abschließend.
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