Analyse
14:50 Uhr, 05.07.2022

ECKERT & ZIEGLER - Aktie verliert nach Prognosesenkung zweistellig

Kurstechnisch bekommt die Aktie von Eckert & Ziegler bereits seit Monaten auf den Deckel. Nach der heute veröffentlichten Prognosesenkung verschärft sich der Abwärtstrend.

Erwähnte Instrumente

  • Eckert & Ziegler AG - WKN: 565970 - ISIN: DE0005659700 - Kurs: 31,660 € (XETRA)

Vom Management von Eckert & Ziegler ist man in der Regel konservative Prognosen bzw. Prognoserhöhungen gewöhnt. Doch in diesem Jahr ist auch beim Strahlen- und Medizintechnikspezialisten alles anders. Die Verantwortlichen senken die Jahresprognose deutlich. Nach einem Kursminus von 70 % verliert der Nebenwert heute erneut zweistellig.

27 Mio. EUR statt 38 Mio. EUR

Ich muss zugeben, das Unternehmen Eckert & Ziegler zählt zu meinen Lieblings-Small Caps in Deutschland. Zählte, muss man fast schreiben, denn im vergangenen Jahr belief sich die Marktkapitalisierung zwischenzeitlich auf fast 3 Mrd. EUR. Da passte die Bezeichnung Small Cap nicht mehr. Inzwischen hat sich der Kurs seit dem Vorjahreshoch aber mehr als gedrittelt, der Hype ist vorbei. Bereits zu Zeiten, als ich noch für ein bekanntes Anlegermagazin geschrieben habe, gefiel mir das konservative Management von Eckert & Ziegler. Selten gab es negative Überraschungen. Eine solche steht heute ins Haus.

Aufgrund von stockenden Verhandlungen und unter dem Eindruck einer weiteren Eintrübung der internationalen Konjunktur sieht das Management die Chancen, noch in diesem Kalenderjahr außerordentliche Erträge in Höhe von 14,3 Mio. EUR aus dem Verkauf oder der Neubewertung von Vermögensgegenständen erzielen zu können, bei unter 50 %. Daher wird dieser Betrag aus der Prognose gestrichen. Anstelle von 38,3 Mio. EUR erwartet Eckert & Ziegler folglich einen Jahresüberschuss von 27 Mio. EUR. Auf Basis der aktuellen Marktkapitalisierung von 660 Mio. EUR ergibt sich damit für die Aktie ein KGV von 24. Das zeigt eindrucksvoll, welch horrende Bewertung Eckert & Ziegler erst im Hoch um 140 EUR aufgewiesen hat.

Einmal Himmel und zurück

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Der Langfristchart zeigt die "ruhige" Entwicklung der Jahre 2011 bis 2017 und das Kaufsignal im Jahr 2017. Anschließend vervielfachte sich der Nebenwert und liefert mit der Entwicklung 2021 und 2022 ein wunderbares Beispiel, wie der Hype direkt vom Crash abgelöst wurde. 2021 war alles super, keine Bewertung für Eckert & Ziegler zu teuer. 2022 ist alles schlecht und die Aktie wird in Grund und Boden gerammt. Typisch Börse. Die Wahrheit dürfte wie so oft dazwischen liegen.

Aus charttechnischer Sicht nähert sich der Wert einem wichtigen Aufwärtstrend seit dem Jahr 2016 wie auch einem Zwischentief bei 30,55 EUR an. Bricht der Kreuzsupport, müsste mit weiteren Abgaben bis auf 25,25 EUR und darunter 22,53 EUR gerechnet werden. Werden 22,53 EUR erreicht, wäre der komplette Anstieg seit dem Coronacrashtief rückabgewickelt.

Untenstehende Tabelle enthält noch die alten Analystenschätzungen für dieses Jahr, die erst noch revidiert werden müssen. Die Bewertung hat sich inzwischen normalisiert, günstig ist die Aktie dennoch nicht.

Fazit: Das Kursniveau von 30,55 EUR hatte ich mir persönlich für einen langfristigen Einstieg bei der Aktie von Eckert & Ziegler vorgemerkt. Angesichts des brachialen Abwärtstrends bin ich selbst gespannt, ob ich mich zu einem Kauf durchringen kann. Technisch betrachtet erscheint aktuell ein Bruch der Kreuzunterstützung aufgrund des massiven Abwärtsdrucks wahrscheinlicher, was die Aktie mittelfristig sogar in Richtung des Coronascrashtiefs befördern könnte. Kursberuhigung abwarten!

Jahr 2021 2022e* 2023e*
Umsatz in Mio. EUR 180,40 204,20 217,10
Ergebnis je Aktie in EUR 1,67 1,45 1,50
Gewinnwachstum -13,17 % 3,45 %
KGV 19 22 21
KUV 3,7 3,2 3,0
PEG neg. 6,1
Dividende je Aktie in EUR 0,60 0,50 0,50
Dividendenrendite 1,90 % 1,58 % 1,58 %
*e = erwartet, Berechnungen basieren bei
US-Unternehmen auf Non-GAAP-Daten

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Über den Experten

Bastian Galuschka
Bastian Galuschka
Chefredakteur

Bastian Galuschka ist seit über 20 Jahren an der Börse aktiv. Er entdeckte bereits zu Schulzeiten seine Leidenschaft für die Börse. Über fünf Jahre lang war der Diplom-Volkswirt als Redakteur bei einem bekannten Anlegermagazin tätig und verantwortete dort den Bereich Charttechnik. Seit März 2013 verstärkt er die Redaktion der stock3 AG. Bastian Galuschka kombiniert bei seinen Analysen gerne Fundamentaldaten mit charttechnischen Aspekten. Gerade im Smallcapbereich hat sich der Analyst über viele Jahre ein fundiertes Wissen aufgebaut. Seit Juni 2023 ist Galuschka Chefredakteur von stock3.

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