Kommentar
06:05 Uhr, 05.01.2024

Dymension verkündet Airdrop: alle Hintergründe

Plus: Wird heute der Bitcoin-ETF verkündet? ++ Visa stellt Loyalty-Plattform vor ++ Internet Computer meldet sich zurück ++ Etherscan akquiriert Solscan

Willkommen bei Blockstories, eurer fünfminütigen Morgengymnastik für Körper, Geist und Seele.

Unsere Themen heute:

  • 🔜 Bitcoin-ETF heute genehmigt?
  • 🪂 Dymension verkündet Genesis-Airdrop
  • 📊 Internet Computer meldet sich mit 180%-Rallye zurück
  • 📝 Stone Ridge veröffentlicht legendären Investorenbrief

Heute könnte es endlich soweit sein. Zumindest laut den jüngsten Tweets einer TechCrunch-Reporterin und ihren Quellen, die “extremely close to the matter" sind. Die Rede ist natürlich vom Bitcoin-Spot-ETF.

Für den allgemeinen Puls bleibt uns nur zu wünschen, das bald Klarheit besteht. Erst am Mittwoch hat ein bis dato unbekannter Analyst des bis dato kaum bekannten Finanzunternehmens Matrixport mit seiner exklusiven Meinung, ein ETF würde nicht genehmigt werden, die Märkte so stark verunsichert, dass innerhalb von 60 Minuten Long-Positionen in Höhe von 460 Millionen USD liquidiert wurden. Bitcoin sackte kurzzeitig um 8% ab, ETH um 10%. Autsch!

Das einzig Positive an diesem Schwebezustand ist, dass er Crypto-Twitter konstant Futter für Diskussionen gibt, ob der ETF nun eigentlich schon eingepreist ist oder nicht. Wasser auf die Mühlen der “not-priced-in-Fraktion” lieferte gestern eine frisch veröffentliche Umfrage des US-Vermögensverwalters Bitwise. 437 befragte Vermögensberater gaben ihm unter anderem folgende Antworten:

  • Nur 39% glauben daran, dass ein Bitcoin-Spot-ETF in diesem Jahr genehmigt wird
  • 88% aller Vermögensberater mit Interesse an Bitcoin warten eine Genehmigung ab
  • Nur 19% können bisher Krypto über die Depots ihrer Klienten kaufen
  • 64% nannten “regulatorische Ungewissheit” als Hürde hinsichtlich einer breiten Krypto-Adoption

Der Inbegriff von bullish.

Zurück zum marktweiten Abverkauf vom Mittwoch. Interessant war die Beobachtung, welche Tokens sich relativ zum Rest besonders schnell und stark erholten: ARB, SEI, LDO, TIA und STX. Ein Sinnbild für die gegenwärtige Vielfalt an unterschiedlichen Narrativen, die sogar teilweise miteinander konkurrieren.

Stand: 04.12. 22:37 Uhr

  1. Übernahme: Etherscan, der führende Blockchain-Explorer auf Ethereum, hat die Übernahme von Solscan, einem Explorer auf dem Solana-Netzwerk bekannt gegeben.🤝
  2. Launch: Gestern hat Visa seine neue Web3-Loyalty-Lösung vorgestellt. Das Produkt soll Unternehmen dabei helfen, die Kundenbindung mithilfe von digitalen Belohnungsprogrammen und Gamification zu stärken.🫂
  3. Exploits: Sowohl das Lending-Protokoll Radiant als auch das Liquidity-Management-Protokoll Gamma haben gestern einen Flash-Loan-Angriff auf der Arbitrum Layer-2 erlitten. Während Radiant knapp 4,5 Millionen USD verlor, wurde Gamma um ca. 3,4 Millionen USD erleichtert.🥷

Dymension verkündet Genesis-Airdrop

Wir schreiben Tag fünf des neuen Jahres und bereits jetzt lässt sich konstatieren: It’s Airdrop Season.

Am Dienstag gab Dymension einen Airdrop für mehr als eine Million Wallet-Adressen bekannt. (alle Infos hier)

Dymension will das “Internet of RollApps” bauen - ein Netzwerk aus tausenden von Apps, die alle ihre eigene Blockchain-Umgebung haben und doch miteinander verbunden sind.

Klingt stark nach Ethereums Vision eines großen Layer-2 Netzwerks? Ja, allerdings mit ein paar Unterschieden. Lasst uns versuchen, es einfach zu erklären.

Von Monolithic zu Modular

Um Dymension zu verstehen, müssen wir zunächst kurz rekapitulieren, welche vier Kernfunktionen eine vollumfängliche Blockchain ausmachen.

  1. Execution: Die Softwareumgebung, in der die Anwendungen leben und Transaktionen ausgeführt werden.
  2. Settlement: Die Funktion, die die Richtigkeit von Transaktionen überprüft und als Brücke zwischen verschiedenen Ausführungsumgebungen (Execution Layers) dient.
  3. Konsensus: Die Logik, nach der ein dezentrales Netzwerk aus Knoten über die Reihenfolge von Transaktionen entscheidet.
  4. Data Availability: Die Sicherheit, dass alle Knoten in der Lage sind, sämtliche Transaktionsdaten einsehen zu können, um einen Block verifizieren zu können.

Die ersten Blockchains wählten eine Architektur, die all diese Funktionen vereint.

Weil sich jedoch herausstellte, dass ein solches Design schwer zu skalieren ist (s. Ethereum) oder andere Herausforderungen mit sich bringt (beispielsweise hohe Hardware-Anforderungen im Fall von Solana), gewann die Idee, die einzelnen Funktionen aus ihrem monolithischen Gebilde herauszutrennen und aus ihnen spezialisierte Module zu machen, in den letzten Jahren immer mehr an Unterstützung.

Abbildung von Celestia

Auch Ethereum entschied sich für eine modulare / Rollup-zentrische Zukunft, bei der die Execution nicht mehr auf der Layer-1, sondern auf Layer-2s wie Arbitrum und Base erfolgt und Ethereum nur noch für Settlement, Konsensus und Data Availability zuständig bleibt.

Doch dabei blieb es nicht.

Mit dem Aufkommen neuer, spezialisierter Data Availability Layer wie Celestia sprießen seit kurzem neue Rollups wie Pilze aus dem Boden, die aus Kosten- und Skalierungsgründen Ethereum nur noch für Settlement nutzen und ihre Transaktionsdaten auf Celestia oder EigenDA veröffentlichen.

Dymension: Layer-2s in Cosmos

Dymension erweitert nun das Lösungsspektrum.

Als erster reiner alternativer Settlement Layer bietet Dymension App-Entwicklern die Möglichkeit, mit wenigen Klicks eine eigene “RollApp” zu deployen, ohne ein eigenes Netzwerk aus Validatoren errichten zu müssen, die ihre Blockchain absichern. Die Aufgabe übernimmt das Dymension Hub für sie.

Das Hub fungiert zudem mit einer eingebauten dezentralen Börse als “Finanzzentrum”, das Liquidität und reibungslose Kommunikation zwischen den einzelnen RollApps sicherstellt und auch dank des IBC-Protokolls mit anderen Chains innerhalb des Cosmos-Ökosystems kommunizieren kann.

Oder anders formuliert: RollApps sind Cosmos’ Layer-2s und möchten das werden, was heute Webseiten für das Internet sind.

Mit 1.100.000.000 Webseiten vs. 12.379 RollApps gibt es noch viel Wachstumspotenzial…

Abbildung von Dymension

So what?

Wofür das ganze technische Kauderwelsch? Wir wissen es selbst noch nicht.

Was wir wissen, ist, dass die Innovationsgeschwindigkeit zunimmt, je weniger Friktion es für Entwickler gibt, ihre Ideen zu realisieren.

Dymension reduziert Friktion.

Vor allem aber wird Dymension den Airdrop-Hype nur weiter befeuern. Denn wozu eine eigene RollApp launchen, wenn nicht auch ein eigener Token dabei herumkommt?

Quelle: TokenInsight

ICP: Die Rückkehr des Internet Computers

Einst im Mai 2021 mit einem schnellen Preisverfall von über 95% und darauf folgender Stagnation gestartet, meldete sich der native Token des Internet Computers ($ICP) in den letzten 30 Tagen mit einer Rallye von über 180% zurück.

Beim Internet Computer handelt es sich um ein Blockchain-Netzwerk, das das gesamte Tech-Stack des Internets dezentralisieren möchte.

  • Heißt: Entwickler sollen beispielsweise ganze Webseiten auf dem Netzwerk hosten können, anstatt auf zentralisierte Cloud-Anbieter wie Amazon oder dezentrale Lösungen wie IPFS zurückgreifen zu müssen.

Weitere Besonderheiten des Internet Computers sind:

  • Keine Gas-Fees: Entwickler verbrennen den $ICP-Token, um sog. Cycles (Rechenleistung auf dem Netzwerk) für ihre Anwendungen zu erwerben, wodurch Transaktionskosten für die Nutzer entfallen.
  • Skalierbarkeit: Ähnlich wie beim Sharding, besteht der Internet Computer aus einem Netzwerk aus separaten Blockchains (den sog. Subnets), was das gesamte Netzwerk äußerst skalierbar macht.
  • HTTPS outcalls: Smart Contracts auf dem Internet Computer können über HTTPS mit Web2-Anwendungen sowie anderen Blockchains kommunizieren, wodurch auf die Nutzung von Oracles verzichtet werden kann.

Abgesehen vom allgemeinen Aufschwung des Kryptomarkts haben positive Meldungen innerhalb des ICP-Ökosystems den jüngsten Preisanstieg von $ICP befeuert:

  • Mitte Dezember kam es zum Launch eines EU-konformen Subnets, auf dem Applikationen gemäß der europäischen Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) entwickelt werden können.
  • Nach einer erfolgreichen Integration mit dem Bitcoin-Netzwerk im Dezember 2022, wurden vor einigen Wochen die ersten Schritte zur Eingliederung von Ethereum getätigt. Nun können die Nutzer ihre ETH (und bald auch ERC-20-Tokens) auf das Netzwerk transferieren, ohne einer dritten cross-chain Lösung vertrauen zu müssen.

Ausblick: Neben der vollständigen Integration mit Ethereum, die eine direkte Kommunikation zwischen den beiden Netzwerken ermöglichen wird, soll künftig auch der Launch einer Ethereum Virtual Machine (EVM) auf dem Netzwerk erfolgen. Damit soll der Internet Computer, dessen Smart Contracts bis dato in der hauseigenen Programmiersprache entwickelt werden müssen, vor allem für Entwickler anderer Ökosysteme attraktiver gemacht werden.

  • 📝 Investment-These: In einem seiner legendären Investorenbriefe bricht Ross L. Stevens, der Gründer und CEO von Stone Ridge, die Investment-Strategie des Asset Managers herunter und erklärt, warum unter anderem auch Bitcoin eine wichtige Rolle darin spielt.
  • 📝 The New Value Stack: Risikokapitalgeber Gagra Ventures erläutert, weshalb sich die vertikale Integration als eines der erfolgreichsten Geschäftsmodelle für Web2-Unternehmen durchgesetzt hat und inwieweit die offene Natur von Web3 dieses Modell herausfordert.
  • 📝 Parallel Execution for Dummies: Dieser Blogpost liefert einen leicht verständlichen Überblick über die Hindernisse bei der Skalierung von Blockchains und erklärt, welchen Ansatz Monad mit seiner parallelisierten Ethereum Virtual Machine (EVM) verfolgt.
  • 🎧️ Arthur Hayes: Im Unchained Podcast spricht der BitMEX-Gründer unter anderem über den möglichen Zusammenbruch des Finanzsystems sowie seine Thesen hinter Bitcoin und Ethereum.

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