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10:56 Uhr, 03.11.2014

Durchwachsene Konjunkturdaten aus China

Die Industrie in China ist laut einem aktuellen Konjunkturindikator zwar weiter auf Erholungskurs, allerdings nur in langsamer Fahrt. Die Dienstleistungsbranche hingegen zeigt abbröckelnde Tendenzen. Bedenklich - denn die Regierung will der Service-Branche künftig mehr Gewicht in der Wirtschaft verleihen.

Peking (Godmode-Trader.de) - In China hat sich das Geschäftsklima in der Industrie auf den höchsten Stand seit drei Monaten verbessert, allerdings lässt die Dynamik weiter zu wünschen übrig. Dies bestätigt der jüngste HSBC-Einkaufsmanagerindex für das Verarbeitende Gewerbe, der mit 50,4 Punkten im Oktober nur geringfügig höher ausfiel als im Vormonat mit 50,2 Punkten. Der Wert der Schnellschätzung wurde damit bestätigt.

Bei den Subkomponenten treten einige Schwachstellen zu Tage. So hat sich der Produktionsindex mit 50,7 nach 51,3 Punkten zuletzt verlangsamt. Zudem sind sowohl die Komponente für die Neuaufträge (51,2 nach 51,5 Punkten) als auch die Exportaufträge (51,7 nach 54,4 Punkten) schlechter als zuletzt ausgefallen, was nur wenig Hoffnung auf eine dynamische Belebung des Sektors in den kommenden Monaten macht. Der Rückgang der Komponente Outputpreise von 47,1 auf 45,8 Punkte unterstreicht zudem, dass sich die disinflationären Tendenzen in China zuletzt verstärkt haben.

Die Beschäftigungssituation hat sich im Oktober hingegen verbessert, bleibt mit 48,9 Punkten aber unterhalb der Wachstumsschwelle von 50 Punkten. Insgesamt verdeutlicht die Umfrage, dass vor allem die Binnennachfrage in China schwach bleibt. So ziehen Investitionen kaum an und die Produktionsaktivität wächst nur langsam.

Sieht es in der chinesischen Industrie unterm Strich also nach weiterem Wachstum aus, so schrumpfte der Einkaufsmanagerindex im Dienstleistungssektor nach Angaben des Handelsverbands CFLP auf das niedrigste Niveau seit acht Monaten. Die Handelsvereinigung teilte am Montag mit, dass die Stimmung im Dienstleistungssektor von September auf Oktober um 0,2 Punkte auf 53,8 Zähler zurückgegangen sei. Es ist der zweite Rückgang in Folge. Nach dem Willen der Pekinger Führung soll der Dienstleistungssektor künftig eine größere Rolle in der chinesischen Wirtschaft spielen, während die Industrie Überkapazitäten abbauen soll.

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Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

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