Kommentar
07:04 Uhr, 23.07.2025

USA und Japan einigen sich im Handelsstreit: Nikkei steigt stark, Toyota-Aktien sogar massiv

Die USA und Japan haben eine Einigung in ihrem Handelsstreit erzielt, es gibt einen "Zolldeal". Dies gab US-Präsident Trump am Dienstagabend bekannt. Es ist natürlich mal wieder nicht weniger als der "größte Deal aller Zeiten".

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Anstelle der angedrohten 25 % sollen die sogenannten reziproken Zölle nun bei 15 % liegen. Die Nachricht sorgte an der Börse in Tokio für Erleichterung: Der Nikkei-Index legte um gut 3 % zu.

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Kern des Abkommens sind neben den Zöllen auch erhebliche Investitionszusagen. Laut Trump wird Japan Investitionen in Höhe von 550 Mrd. USD in den USA tätigen. Die Vereinigten Staaten würden dabei "90 % der Gewinne aus diesen Investitionen" erhalten, behauptete Trump auf Truth Social - ohne jedoch weitere Details zu nennen. Zudem werde Japan seine Märkte für US-Waren wie Autos, Lastwagen, Reis und andere landwirtschaftliche Produkte öffnen.

Investitionen in Energie und Reaktionen aus der Politik

Bei einem Treffen mit republikanischen Abgeordneten bezeichnete Trump die Vereinbarung als den "größten Handelsdeal der Geschichte – vielleicht der größte Deal der Geschichte". Er ergänzte, die japanische Regierung werde sich an einem Joint Venture für den Export von Flüssigerdgas (LNG) in Alaska beteiligen. Die US-Regierung und die Gasindustrie bemühen sich seit langem um Partner für ein solches Exportprojekt.

Der japanische Premierminister Shigeru Ishiba bestätigte den Abschluss des Deals. "Die Regierung war entschlossen, die nationalen Interessen zu schützen", sagte Ishiba am Mittwochmorgen. Das Abkommen werde dazu führen, dass "Japan und die USA zusammenarbeiten, um Arbeitsplätze zu schaffen, hochwertige Güter zu produzieren und dazu beizutragen, verschiedene Aufgaben in der Welt zu erfüllen".

Tokios Chefunterhändler, Ryosei Akazawa, kommentierte den Erfolg auf der Plattform X mit den Worten "Mission erfüllt".

Fokus auf die Automobilindustrie

Besonders für die japanische Automobilindustrie bringt die Einigung eine wichtige Klärung. Die Zölle auf Autos, die seit Monaten ein zentraler Streitpunkt waren, werden von derzeit 25 % auf 15 % gesenkt. Dies bestätigte der japanische Unterhändler Akazawa. Keine Veränderung gibt es hingegen bei den Zöllen auf Stahl, die weiterhin bei 50 % liegen.

Die Erleichterung unter den Investoren ist groß, da die befürchteten wirtschaftlichen Schäden für Japan geringer ausfallen als erwartet. Automobile gehören zu den wichtigsten Exportgütern des Landes, was den deutlichen Kurssprung bei Aktien wie Toyota erklärt, die um 15 % zulegen können.

Blaupause für die EU?

Eine Einigung dieser Art würde für die EU inzwischen auch wie ein Erfolg aussehen – wenn man bedenkt, dass derzeit 30 % Zoll im Raum stehen. Ob es aber dazu kommt, ist unklar. Trump tritt gegenüber der EU weit kompromissloser auf als gegenüber anderen Partnern. Selbst Kanzler Merz ist inzwischen der Ansicht, nur eine härtere Gangart führe zum Erfolg. Die "nukleare Option" wird bereits heftig diskutiert.

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4 Kommentare

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  • McMoritz
    McMoritz

    Und wer soll in Japan die Spritfresser kaufen?

    12:57 Uhr, 23.07.
  • frankwug
    frankwug

    Ich frage mich, wie der NIKKEI das feiern kann? 15% Zölle sind gut? Ernsthaft? Rauchen die alle zu viel? Dieser Deal ist für die Weltwirtschaft mega schlecht.

    09:33 Uhr, 23.07.
    1 Antwort anzeigen
  • masi123
    masi123

    Wieder ein großer Sieg für Trump; Japan ist nahezu vollständig eingeknickt. Hoffentlich ist das kein Vorbild für die EU.

    09:28 Uhr, 23.07.