Dunkle Wolken über dem Frankfurter Finanzdistrikt
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Frankfurt/ New York (BoerseGo.de) - Nachdem die Ratingagentur Fitch zu einem Rundumschlag in der Bankenbranche ausgeholt hatte und mehreren Großbanken die Bonitätsabstufung androhte, gab es für viele Titel aus der europäischen Finanzbranche kein Halten mehr. Aktien der Commerzbank stehen am Freitag-Nachmittag noch mit einem dicken Minus von 3 Prozent im Handel, zeitweise lag das Papier mehr als fünf Prozent unter dem Niveau des Vortages. Papiere der Deutschen Bank lagen in der Spitze mit fast vier Prozent im roten Bereich, erholten sich dann aber wieder. Auch andere europäische Institute mussten Federn lassen: Vor allem die Aktienkurse französischer Banken stürzten in den Keller.
Zu den Geldhäusern, die auf der Fitch-Beobachtungsliste mit einem negativen Vorzeichen stünden, gehörten auch die US-Kreditinstitute Bank of America, Morgan Stanley und Goldman Sachs. In Europa würden außerdem die Viability Ratings und langfristige Emittenten-Ratings von Barclays Bank, BNP Paribas, Credit Suisse und Societe Generale auf eine Abwertung hin geprüft, hieß es aus New York.
Fitch begründete seine Androhung der Bonitätssenkung wie folgt: Das Geschäftsmodell der zu untersuchenden Institute sei den Turbulenzen an den Finanzmärkten besonders stark ausgesetzt. Zudem würden die Banken durch die geplanten schärferen Regulierungen empfindlich getroffen. Die EU-Kommission und die europäische Bankenaufsicht wollen den Banken vorschreiben, mehr Eigenkapital als Sicherheitspuffer vorzuhalten. Experten bewerten den Bedarf für europäische Banken, sollte eine Kernkapitalquote von 9 Prozent auferlegt werden, auf bis zu 200 Milliarden Euro.
Auf die Stimmung der Anleger drückte zudem eine Studie der US-Investmentbank Goldman Sachs zu den europäischen Banken. Darin urteilten die US-Analysten, dass Kapitalerhöhungen sehr wahrscheinlich seien. Um den gewünschten Effekt einer Stabilisierung der Branche zu erreichen, seien zudem politische Unterstützungs-Maßnahmen notwendig. Ohne solche Schritte dürfte der Sektor instabil bleiben.
Der Druck auf die Euro-Zone, zügig eine umfassende Lösung für die Schuldenkrise vorzulegen, wächst zunehmend. Nach Fitch beurteilt nun auch Standard & Poor's die Bonität Spaniens schlechter. Die Ratingagentur senkte am Freitag die Kreditwürdigkeit der viertgrößten Volkswirtschaft der Euro-Zone um eine Note auf AA-. S&P schloss zudem eine weitere Verschlechterung nicht aus.
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