Drohender Handelskonflikt: Laut Peking ist „Appeasement keine Option“
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Washington/ Peking (Godmode-Trader.de) - Die jüngsten Personalwechsel in Washington deuten darauf hin, dass Präsident Donald Trump Kritiker oder Skeptiker in den eigenen Reihen nicht duldet. Er schart solche Leute um sich, die seine Weltsicht und Politik in Gänze teilen. Außenminister Rex Tillerson musste aufgrund unterschiedlicher politischer Auffassung gehen, so die offizielle Lesart.
Wirtschaftsberater Gary Cohn warf das Handtuch, weil ihm als Verfechter eines freien Handels die von Trump gewollten Strafzölle nicht behagten und innerhalb der US-Regierung offensichtlich gegen Windmühlen anrannte. Cohn war maßgeblich an der jüngst verabschiedeten Steuerreform beteiligt, lag mit dem Präsidenten aber in fast allen anderen Feldern überkreuz. Der neue Wirtschaftsberater heißt Larry Kudlow. Bemerkenswert ist, dass auch Kudlow sich zuletzt mehrfach gegen Strafzölle ausgesprochen hat, wie Trump sie auf Stahl- und Aluminiumimporte verhängen will.
In ersten Äußerungen sprach er sich aber für einen starken Dollar und eine härtere Gangart beim Handel mit China aus. Peking habe seit langem nicht nach den Regeln gespielt. „Ich muss sagen, als jemand, der eigentlich keine Zölle mag, denke ich doch, dass China eine harte Antwort verdient hat", sagte der konservative Wirtschaftsanalyst in einem Interview des Senders CNBC.
Doch kleinbegeben werden die Chinesen nicht. Sie geben sich selbstbewusst: „Wenn ein Handelskrieg erst einmal beginnt, werden sich die leistungsfähigen Länder den USA nicht beugen", heißt es in einem Leitartikel der staatlichen Zeitung „Global Times“, aus dem Reuters zitiert. Und weiter: Appeasement sei keine Option.
Vor allem die Forderung der US-Regierung, dass China seinen Überschuss im Handel mit den USA um 100 Mrd. Dollar abbauen soll, wird als lächerlich hingestellt. Die USA versuchten, sich als Opfer darzustellen. „Wenn die USA ihr Handelsdefizit reduzieren wollen, müssen sie die Amerikaner dazu bringen, härter zu arbeiten. Und sie müssen Reformen in Einklang mit der internationalen Marktnachfrage durchführen, statt den Rest der Welt aufzufordern, sich zu ändern“. Die Einfuhren aus China überstiegen die Ausfuhren dorthin im vergangenen Jahr um 375 Mrd. Dollar. Nach Informationen der Nachrichtenagentur Reuters plant Trump nun Zölle auf chinesische Warenimporte im Umfang von bis zu 60 Mrd. Dollar.
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