Drei Faktoren, die den Markt bewegen - berechtigt oder nicht?
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- EURO STOXX 50Kursstand: 3.039,50 Pkt (Deutsche Bank Indikation) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
Rotterdam (GodmodeTrader.de) - Aktien erlitten zuletzt kräftige Kursverluste. Verantwortlich waren drei Faktoren: die Korrektur in China, der Ölpreisverfall und Probleme im High Yield Sektor. Eine genauere Betrachtung jedoch zeigt: „In Wahrheit haben diese Entwicklungen einen geringen Einfluss auf das Wirtschaftswachstum“, schreibt Lukas Daalder, Chief Investment Officer (CIO) der Fondsgesellschaft Robeco Investment Solutions, in einem aktuellen Marktkommentar.
Zentraler Auslöser für die jüngsten Kurskapriolen sei China gewesen. „Die dortigen Börsen sind aber ein in sich geschlossenes System“, stellt Daalder klar. „Entgegen der verzahnten Märkte in den USA und Europa, existieren keine Spillover-Effekte. Chinesische Aktien werden überwiegend von einer kleinen Anzahl einheimischer Investoren gehalten – daher verursachen Korrekturen keine nennenswerten Verluste außerhalb des Landes.“
„Der unterstellte Zusammenhang, der Rückgang beim Ölpreis deute auf eine geschwächte Weltwirtschaft hin, ist ein Irrglaube“, analysiert Daalder. „Tatsächlich spielen warme Winter und erneuerbare Energien eine Rolle.“ Zudem würden die positiven Seiten der Entwicklung meist übersehen: „Der günstige Ölpreis bedeutet eine erhebliche Kostenentlastung für Konsumenten und Produzenten. Dies führt zu einem höheren verfügbaren Einkommen beziehungsweise einer verbesserten Margen-Situation.“
Der Spread US-amerikanischer High Yield Bonds habe sich seit Juni 2014 erhöht. Historisch habe eine solche Entwicklung oft auf eine Rezession hingedeutet. „Dieser Zusammenhang ist falsch“, so Daalder. Denn erstens habe dies in der Vergangenheit auch außerhalb von Krisenzeiten beobachtet werden können. Und zweitens hätten sich die Renditen im gesamten Fixed Income Bereich reduziert. Ein verlässlicher Rückschluss auf die realökonomische Entwicklung sei hierdurch nicht möglich, heißt es weiter.
„In Wahrheit entscheidet sich die Zukunft der westlichen Aktienmärkte in den USA“, ist Daalder überzeugt. „Wenn die Kauflaune der Konsumenten nicht abebbt, ist eine Rezession im laufenden Jahr sehr unwahrscheinlich. Daher empfehlen wir Investoren weiterhin, bevorzugt in Aktien zu investieren.“
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