Analyse
10:40 Uhr, 01.06.2021

Dreht diese IMPFSTOFF-AKTIE bald wieder auf?

Namen wie Astrazeneca, Biontech, Curevac oder auch Moderna sind deutschen Anlegern wohlbekannt. Diese Impfstoff-Aktie ist dagegen immer noch ein Geheimtipp.

Erwähnte Instrumente

  • Valneva SE
    ISIN: FR0004056851Kopiert
    Kursstand: 10,950 € (L&S) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
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  • Valneva SE - WKN: A0MVJZ - ISIN: FR0004056851 - Kurs: 10,950 € (L&S)

Die weltweiten Impfkampagnen zur Bekämpfung des Coronavirus laufen auf Hochtouren. Das Beispiel Israel zeigt, wie gut die Impfungen helfen, um wieder zur "Normalität" zurückkehren zu können. Für Firmen wie Biontech und Moderna bedeuten die Impfstoffe den operativen Durchbruch wie zugleich Milliardengewinne. Doch auch dieser Impfstoffentwickler will sich eine Scheibe vom Kuchen abschneiden.

Valneva ist ein französisches Biotech-Unternehmen, fokussiert auf die Entwicklung von Impfstoffen. Biotech-Kennern wird der Name der österreichischen Intercell AG vielleicht noch ein Begriff sein. Valneva entstand durch eine Fusion von Intercell mit der französischen Vivalis im Jahr 2013. Zwei Produkte der Firma wurden bereits zugelassen, zwei Reiseimpfstoffe. Ixiaro wird als Schutz gegen die Tropenkrankheit Japanische Enzephalitis verabreicht, Dukoral als Schutzimpfung gegen Cholera. Mit diesen beiden Produkten erzielte Valneva im vergangenen Jahr einen Umsatz von 110 Mio. EUR. 2019 lagen die Erlöse noch bei 126,2 Mio. EUR. Das EBITDA drehte, vorrangig aufgrund höherer Aufwendungen für Forschung und Entwicklung, von +7,8 Mio. EUR auf -45,2 Mio. EUR.

Gut gefüllte Pipeline

Die Pipeline des Biotech-Unternehmens ist durchaus interessant. Mit VLA15 befindet sich ein Impfstoffkandidat gegen die Lyme-Borreliose in der klinischen Phase II. Die finale klinische Phase III durchläuft VLA1553 gegen das von Stechmücken übertragene Chikungunya-Virus. Die zulassungsrelevanten Daten werden im Sommer dieses Jahres erwartet. Aktuell macht Valneva aber auch mit einem Impfstoff gegen das Coronavirus Schlagzeilen. Im April starteten die Franzosen die zulassungsrelevante Phase-III-Studie, bei der die Wirksamkeit von VLA2001, so der Name des Programms, mit dem bereits zugelassenen Corona-Impfstoff Vaxzevria von Astrazeneca verglichen werden soll. 4.000 Probanden nehmen teil. Die Ergebnisse werden im September erwartet. Interessant: Valneva setzt dabei auf einen Totimpfstoff, der nicht nur ausgewählte Virusproteine, sondern den komplett abgetöteten Krankheitserreger enthält. Dieses Verfahren ist durchaus etabliert. Im Kampf gegen das Coronavirus wird diese Impftechnologie beispielsweise in China eingesetzt.

Wichtige Trigger noch in diesem Jahr

Mit den Phase-III-Daten von VLA 1553 im Sommer und den Phase-III-Daten von VLA2001 im Herbst stehen also zwei wichtige Trigger an, die bei positivem Ausgang der Aktie Flügel verleihen können. Scheitern die klinischen Programme dagegen, drohen deutliche Kursverluste.

Analysten rechnen bei einer Zulassung von VLA2001 noch in diesem Jahr mit einem Umsatzsprung von 110 auf 316 Mio. EUR. Im kommenden Jahr könnte Valneva wiederum 489 Mio. EUR umsetzen und die Gewinnzone erreichen.

Aktie übergeordnet im Aufwärtstrend

Wir blicken zunächst auf das übergeordnete Bild der Aktie im Wochenchart. Hier dominiert seit dem Tief im Coronacrash ein klarer Aufwärtstrend das Bild. Der Wert hat zuletzt korrigiert und sich der Unterstützung bei 9,73 EUR wie auch dem Aufwärtstrend angenähert. Auf der Oberseite lässt sich eine Widerstandszone zwischen 14,72 und 14,95 EUR nennen.

Valneva-Aktie (Wochenchart)
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Im Tageschart wird die Range der letzten Monate noch einmal deutlicher. Im Zuge der Erholung der vergangenen Tage pirscht sich der Biotech-Titel an einen Dreifachwiderstand aus Horizontaler, kurzfristigem Abwärtstrend und EMA50 um 11,50 EUR heran. Dieser muss folglich aufgeknackt werden, damit eine Aufwärtswelle bis auf 12,90 EUR und darüber in Richtung 15,00 EUR starten kann.

Auf der Unterseite ist der Wert zwischen 10,12 und 9,69 EUR sehr gut abgesichert. Wiederum etwas darunter verläuft der EMA200. Strategische Absicherungen bieten sich unter diesem gleitenden Durchschnitt im Bereich von 9,00 EUR an.

Abschließend noch einmal ein Risikohinweis: Biotech-Aktien sind sehr volatil. Gerade bei Bekanntgabe wichtiger Studiendaten entstehen oft riesige Kurslücken im Chart, womit Stopps hinfällig bzw. deutlich schlechter als geplant ausgeführt werden können. Trader sollten daher unbedingt ihre Positionsgrößen anpassen, um das Risiko überschaubar zu halten.

Jahr 2020 2021e* 2022e*
Umsatz in Mio. EUR 110,30 315,60 489,00
Ergebnis je Aktie in EUR -0,69 -0,83 0,74
Gewinnwachstum - -
KGV - - 15
KUV 9,9 3,5 2,2
PEG neg. neg.
*e = erwartet
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Über den Experten

Bastian Galuschka
Bastian Galuschka
Chefredakteur

Bastian Galuschka ist seit über 20 Jahren an der Börse aktiv. Er entdeckte bereits zu Schulzeiten seine Leidenschaft für die Börse. Über fünf Jahre lang war der Diplom-Volkswirt als Redakteur bei einem bekannten Anlegermagazin tätig und verantwortete dort den Bereich Charttechnik. Seit März 2013 verstärkt er die Redaktion der stock3 AG. Bastian Galuschka kombiniert bei seinen Analysen gerne Fundamentaldaten mit charttechnischen Aspekten. Gerade im Smallcapbereich hat sich der Analyst über viele Jahre ein fundiertes Wissen aufgebaut. Seit Juni 2023 ist Galuschka Chefredakteur von stock3.

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